Sylvia B., die geheimnisvolle Schöne oben in meinem Header, ist Autorin zahlreicher von mir rezensierter Bücher, eine begnadete Lyrikerin, die in ihrem jüngsten, mir hier vorliegenden Buch mit alten und neuen poetischen Texten aufwartet, die die Autorin als eine sehr feinfühlige, verletzliche aber auch zur Zynikerin gewordene Frau outen, die trotz aller Erfahrungen, die sie in ihren Texten verarbeitet, noch immer offen von ihrer Sehnsucht schreiben kann, wenn sie sich neu verliebt hat. Dass sie dies kann, gefällt mir an Sylvias Gedichten, aber nicht nur dies, sondern auch der Mix aus zarten Liebestönen, knallhartem, präzisen, unerbittlichem Verstand und der Freude am Sex, mit dem sie erfrischend offen umgeht, wie ihre Texte, mehr noch ihre Bilderwelten dokumentieren.
In die poetischen Texte hat Sylvia Aktbilder von sich eingebunden, ein mutiges Experiment, das ich mit großem Interesse reflektiert habe, weil hier eine Frau, nicht nur durch emotionsstarke Worte, sondern auch körperlich einen Striptease präsentiert und damit drei Dinge, die zusammengehören, zusammenzufügen weiß: Geist, Seele und Körper. Respekt vor diesem Mut falschverstandene Scham zu überwinden.
Von den zahlreichen gelungenen Fotos, auf denen Sylvia in Dessous gehüllt, nicht nur auf ihrem Bett posiert, habe ich jenes gewählt, das vermutlich Männerphantasien am meisten anregt, aber zeitgleich durch die textliche Botschaft (die letzten Zeilen eines ihrer Gedichte) unmissverständlich verdeutlicht, dass alle, die hier zupacken wollen, damit rechnen müssen, dass ihnen mit sarkastischen Worten die Hand abgebissen wird.
„bestimmt möchte er /mit mir /ins geschäft kommen/ ich händel nicht/mit menschenhändlern“
Den Anmerkungen kann man entnehmen, dass die lyrischen Texte von Seite 34 und 35 in Zusammenarbeit mit unser beider Freundin Tuna von Blumenstein für den Krimi „der hässliche Zwilling“ entstanden sind.
Sylvias Wortschöpfung „stöckelwild“ amüsiert mich übrigens, weil sie sich damit über die Highheels und ihren hervorragend zelebrierten Exhibitionismus lustig macht, den man oben im Header und breitgefächert im Buch bewundern kann.
Ich mag Sylvias schöne Beine, konnte ihr aber keines ihrer Beinbilder, die im Buch abgelichtet sind, entlocken. Sie wollte den Lesern meiner Rezension stattdessen den nackten Popo zeigen. Damit war ich einverstanden, weil dieser ja tatsächlich eine Augenweide darstellt.:-))
Von ihren poetischen Texten möchte ich einen hier vorstellen, den ich am meisten mag. Er ist frei von Zynismus. Es handelt sich um ein Liebesgedicht, das Gefühle zum Ausdruck bringt, die wir alle kennen:
„plötzlich werde ich wach
einfach so
ich weiß nicht
was ich geträumt habe
ob ich
überhaupt träume
aber ich spüre
in dem moment
des erwachens
da ist noch jemand
der nicht schlafen kann
und
der an mich denkt
ich spüre gedanken
die mich erreichen
spüre
sehnsucht
ein gefühl das sich
wie heimweh
anfühlt
und
einen hauch
von trauer
nachts
wenn alles ruhig ist
empfange ich
diese ströme
spüre sie
ganz deutlich
weiß in dem moment
ganz sicher
da ist jemand
der an mich denkt
und wünsche mir
dass Du das bist.
Sehr empfehlenswert.
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