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GEOkompakt- Der Trieb, der uns zusammenführt - SEX – Wie verborgene Kräfte unser Verlangen steuern- Nr. 43

Das vorliegende GEO-Magazin ist nach dem Prolog mit dem Titel "Die Sehnsucht nach dem anderen" in vier große Bereiche gegliedert: 

Wie Forscher unser Verlangen ergründen 

Wie das Internet unser Sexleben verändert 

Wie vielfältig unsere sexuellen Neigungen sind 

Wie eine erfüllende Partnerschaft gelingt. 

Im Prolog werden in die Gesamtthematik einstimmende Bilder gezeigt und erste Textinformationen zu Begriffen wie Berührung, Erregung, Schmerz, Bindung, Ekstase, Geborgenheit, Drang und Erfüllung erteilt. 

17 Sachbeiträge unterschiedlicher Fachleute warten auf den Leser. Dabei beginnt Geokompakt zeitgemäß mit einem Beitrag aus dem 2. Bereich. Der Titel lautet: "Online-Sex- Der Sog der digitalen Versuchung“. 

Gefragt wird, auf welche Weise Internet-Pornografie und Cybersex unser Beziehungsleben verändert und ob virtuelle Verlockungen eine Gefahr oder aber eine Bereicherung für uns darstellen? Männer mögen lt. Untersuchungen lieber Bilder von nackten Körpern und Frauen eher erotische Geschichten, so die Untersuchungsergebnisse. 

Die Motive der amateurhaften Sexauftritte im Internet werden beleuchtet und es kommt zur Sprache, dass in entsprechenden Chats, viele Sexwünsche erst einmal generiert werden. Es werden Fragen beantwortet wie etwa, ob der Konsum von Online-Pornos süchtig mache und es wird in einem anderen Beitrag dann die Kunst des Kennenlernens thematisiert. 

Trifft man auf potentielle Sexpartner, folgt unser Verhalten angeborenen Mustern. Wie diese ausschauen, wird genau erläutert. Zur Sprache gebracht wird, welche Attraktivitäts-Merkmale auf Männer anziehend wirken, aber auch was Frauen an Männern reizvoll finden und man wird ausführlich mit dem Wesen der Lust vertraut gemacht. 

Wissenswertes liest man zu visuellen Reizen, über Hormone, Fantasien und Düfte und hat Gelegenheit in einem Interview von Prof. Dr. Aglaja Stirn  mehr über die Vielfalt sexueller Wunschbilder zu erfahren. Auch über Homosexualität und Transsexualität wird man aufgeklärt. Hierzulande bekennen sich übrigens rund 3% aller Männer als schwul. Wenn man sich den Medienhype um Schwule vor Augen führt, ist man eher verwundert. Ich bin jedenfalls mittlerweile von 10-15% bekennender schwuler Männer ausgegangen. So wird die Wahrnehmung offenbar manipuliert.

Onlinedating ist ein weiteres Thema und zudem die Eifersucht. Dabei scheint es so zu sein, dass Ablehnung in jungen Jahren eine eifersüchtige Persönlichkeit hervorbringen. Verlustängste im Babyalter und Furcht die Aufmerksamkeit zu verlieren, ziehen sich durch das gesamte Leben eifersüchtiger Menschen. Übrigens zählt Kränkung über eine echte oder vermeintliche Untreue eines geliebten Menschen zu den häufigsten Motiven für Mord. Es soll Männer geben, die einen Bewegungsmelder ans Bett ihrer Frau einbauen und dazu noch Spionagesoftware in ihrem Computer installieren (S.96). 

Ein Forschungsbericht über Orgasmus verdeutlicht, dass Erregung in vier Phasen verläuft. Es wird nicht nur zur Sprache gebracht, was den Orgasmus auslöst, sondern wo im Hirn das Hochgefühl entsteht. 

In einem Interview zum Thema Gewalt und Missbrauch erfährt man, dass bei nicht therapierten Vergewaltigern die Rückfallquote bei 40 bis 60% liegen. Keine gute Botschaft also. 

Verhütung bleibt auch nicht ausgespart und es wird u.a. der Frage nachgegangen, ob die Substanzen der Pille die Partnerwahl beeinflussen. 

Sogar Sex im Alter ist ein Thema. Das Potential für sexuelle Begegnungen bleibt bei Mann und Frau lange erhalten. Die Fortpflanzungsfähigkeit hat demnach nichts mit dem sexuellen Interesse zu tun. 

Unmöglich hier im Rahmen der Rezension auf all die komplexen Inhalte einzugehen. Wer einen Überblick über Wissen zum Thema Sex im Hier und Jetzt haben möchte, ist mit der neuen Geo-Kompakt gut beraten. 

Empfehlenswert

Helga König
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