Dies ist das allerwichtigste Buch in diesem Frühling. Jeder, der jünger als 120 Jahre ist, sollte es nicht nur auf Reisen in der Jackentasche haben. Hier nämlich lernt man zunächst die wesentliche Sätze zur intersexuellen Kontaktaufnahme in fünf Sprachen (in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch) kennen, die es uns beispielsweise ermöglichen, einen spanischen Adonis an einem einsamen Strand auf Mallorca mit den Worten anzusprechen "Estás solo aqui?" oder aber einem drahtigen Bergsteiger aus der Lüneburger Heide auf der Zuspitze die arglose Frage zu stellen, "Kennen wir uns?"
Ein junger Nordfriese, der sich gerade in Paris aufhält und dort von einer hübschen Französin angelächelt wird, sollte den Dialog vielleicht mit "Comment appellez-vouz?" beginnen. Nennt die Schöne ihren Namen, dann sollte er ihr auf jeden Falle antworten "Quel joli prénom!" und auf keinen Fall sofort die Frage hinterherschieben "Que penseriez vous d`un dernier verre chez moi?". Das nämlich ist plump.
Der Leser lernt jeweils in fünf Sprachen taugliche Sätze zur intersexuellen Konversation in der Bar, im Club oder auf dem Ball kennen. Gefallen haben mir die Sätze "Machen Sie sich bitte nicht so an mich ran" oder auch "Au! Sie treten mir auf die Füße!" und "Lassen sie meinen Reißverschluss in Ruhe". Das sind klare Ansagen, die von Männern sofort begriffen werden.
Nette Erklärungen, Komplimente und Versprechungen gibt es auch in den genannten fünf Sprachen. Am eindeutigsten ist der Satz "I desire you", der Rest ist zumeist eine Verschleierung des eigentlichen Wollens.
Kosename findet man viele in den fünf Sprachen. Kein Kosenamen ist so schön wie der spanische "Mi Corazón".
Dass deutschsprachige Frauen den Mann an ihrer Seite ihren Verrückten nennen, wird sicher gute Gründe haben.
Sehr spannend ist das Bettgeflüster in fünf Sprachen. Die Worte "Schrei nicht so, du weckst das ganze Haus auf" können natürlich viele Ursachen haben.
Sätze, die während der Zigarette danach gesprochen werden "I have to go, my husband ist waiting" oder "Sorry, what did you say your name was?" sollte man sich ebenso einprägen, wie solche Sätze, die man gut gebrauchen kann, wenn es ernst wird "Tu peux utiliser mon ordinateur."
Die richtigen Sätze beim gemeinsamen Ausgehen, Heiraten und ein Kinderwunsch kann man im ebenfalls nachlesen und braucht sich endlich nichts Eigenes mehr zu überlegen "Did you call the notary for marriage contract?", "Sorry, I changed my mind./I`m getting colt feet."
Die Sätze in punkto Leben zu zweit zeigen, dass die Kera Till gut beobachten kann. Bemerkenswert auch die an den Partner gerichteten Worte "Du hast es nicht verdient", wenn man keine Lust auf Sex hat.
Die Eifersucht seines Ehemannes kann man daran erkennen, wenn er beispielsweise fragt "Wer war der Verrückte, mit dem du gesprochen hast?"
Ach ja, bei Streit mit der oder dem Liebsten ist der sinnvollste Satz "Also, du wirst wirklich verrückt".
Bei Trennung ist der beste Satz wohl "Den wäre ich los!", soweit ich das beurteilen kann.
Je weniger man mit der Liebsten/dem Liebsten spricht, um so weniger gibt es Missverständnisse. Im Grunde genügt dieser kleine Sprachkurs für einen hilfreichen Dialog in fünf Sprachen, speziell bei amourösen Abenteuern.
Ein übrigens hübsch illustriertes Büchlein, das mich ganz ungemein amüsiert hat.
Empfehlenswert.
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