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Rezension:Slow Sex: Zeit finden für die Liebe - (Gebundene Ausgabe)

Bald soll der Herbstblues beginnen. Um diesem zu entrinnen, gibt es viele Möglichkeiten. Die schönste von allen dürfte "Slow-Sex" sein:-))

Was man unter "Slow-Sex" zu verstehen hat, erklärt uns im vorliegenden Buch die Südafrikanerin Diana Richardson. Sie ist Körpertherapeutin und Tantra-Lehrerin. Mit ihrem Mann gemeinsam bietet sie weltweit Kurse für Paare an, in denen sie diesen verdeutlicht, wie man entschleunigten Sex kultiviert. Anstelle allzu aktiv zu sein, geht es darum, nicht so sehr auf den Orgasmus abzuzielen, sondern vielmehr das Tempo zu drosseln und jeden Moment bewusst zu genießen, damit die subtileren Nuancen der Vereinigung nicht verloren gehen, so die Südafrikanerin.

Beim "Slow-Sex" bleibt man aufgrund der Langsamkeit im kühlen Bereich, denn die Langsamkeit nimmt dem Sex die Hitze. Wie Richardson festhält, sei das gut so, denn die zarten Wurzeln des Glücks und der Ektase mögen lieber ein kühles als ein heißes Klima.

Das Buch ist in zehn Kapitel untergliedert, in denen jeweils ein "universeller Stoffwechselverstärker" zur Sprache kommt. Was man darunter zu verstehen hat, wird im Buch gut nachvollziehbar erklärt.

Jedes Kapitel bietet wichtige Informationen, aber auch praktische Orientierungshilfen. So erfährt man beispielsweise im dritten Kapitel mehr über die Bewusstheit, die es uns möglich macht, unser höheres sexuelles Potenzial zum Ausdruck zu bringen. Mit deren Hilfe vermögen wir den Körper innerlich zum Leben zu erwecken und uns auf die uns innewohnende sexuelle Vitalität einzuschwingen, (vgl: S.13). Bewusstheit ist demnach der Schlüssel zur sexuellen Seligkeit. Bewusst anstelle von mechanisch, meine Herren! Bewusst heißt sich vollkommen auf das Jetzt zu konzentrieren, Sex mit offenen Augen zu realisieren und zunächst bei sich selbst anzukommen, um auf diese Weise von der gegenseitigen Bewusstheit entfacht, wirklich zufriedenstellend sexuellen Genuss zu erleben.

Kapitel 4 befasst sich mit der sexuellen Intelligenz unseres menschlichen Körpers. Hier erfährt man, dass unsere Genitalien über ihre eigene Weisheit verfügen und am besten wissen, auf welche Weise sie sich vereinigen, wenn man ihnen nur Raum und Gelegenheit gibt. So ist das erste Hineingehen in den Körper der Frau entscheidend dafür, dass das Niveau der Erregung niedrig bleibt. Sofern der Mann eine Erektion hat, sollte er beim ersten Hineingehen ganz bewusst, sprich sehr langsam sein. Auf diese Weise dehnt er Millimeter für Millimeter den Kanal der Vagina aus. Je langsamer desto besser. Immer dann, wenn er einen Widerstand in der Vagina spürt, sollte er innehalten, denn das Gewebe benötigt Zeit, um warm zu werden und den Penis in sich aufzunehmen, (vgl.: S.65).

Anhand von Illustrationen hat man Gelegenheit, sich rotierende Stellungen um die genitale Verbindung klar zu machen, sofern der Text als Erläuterung nicht ausreichen sollte. Wobei Richardson sehr gut erklärt.

Beim Slow-Sex ist Sex ohne Erektion erwünscht, weil hier die sexuelle Vereinigung unabhängig von Stimulation, Erregung oder Erektion die eigentliche Erfüllung darstellt. Das niedrige Erregungsniveau macht eine spirituelle Vereinigung erst möglich, um die es beim wirklich erfüllenden Sex eben geht.

Es ist nicht möglich, im Rahmen der Rezension alle Kapitel im Buch näher zu beleuchten. Kapitel 8 möchte ich aber nicht unerwähnt lassen. Hier geht es um die Kraft der Gedanken beim "Slow-Sex". Richardson hält fest, dass der Orgasmus als Ziel unsere sexuelle Konditionierung widerspiegelt. Dabei geht der Gedanke dem Zwang, dem Verlangen und dem Orgasmus voraus. Die Fixierung auf Erregung und auf den Höhepunkt sei ein Teil einer ererbten sexuellen Konditionierung, die unseren wahren sexuellen Ausdruck wesentlich störe, (vgl.: 114). Ein Gedanke, dem ich zustimme.

Ferner stimme ich Richardsons Empfehlung zu, Sex mit offenen Augen zu erleben, um auf diese Weise einerseits sexuellen Fantasien zu entgehen und andererseits das Hier und Jetzt vollständig wahrzunehmen und sich genau darauf bedingungslos einzulassen. Präsent zu bleiben ist das A und O jeder sexuellen Begegnung. Eine solche Präsenz ist erlernbar. Sie ist die Voraussetzung für eine langsame, meditative liebende Vereinigung weiblicher und männlicher Energie zu sanfter, fortwährender kühler Ektase, die eine spirituelle Verbindung mit dem göttlich erfüllenden Moment der körperlichen Liebe erst ermöglicht.

Empfehlenswert.

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