Stefan Rappo, der Fotograf dieses traumhaft schönen Bildbandes mit Aktfotos, auf denen seine Muse Tezz zu sehen ist, hat bereits drei Bücher veröffentlicht. Sein Werk mit dem Titel "Nude" habe ich bereits 2019 auf "Buch, Kultur und Lifestyle" rezensiert.
Der Fotokünstler hat vor 30 Jahren die Schweiz und seinen damaligen Job als Designer und Konstrukteur schwerer Forstmaschinen hinter sich gelassen, um in Toulouse an der École de la Photographie zu studieren. Nach seinem Abschluss im Jahre 2004 ging er nach Paris. Dort arbeitete er als Studioassistent bei den Pin Up Studios. Drei Jahre später begann er für renommierte Fotografen und Branchenführer wie Camila Akrans und Bruno Aveillan tätig zu werden. Zwischen 2012 bis 2019 war er acht Jahre hindurch Peter Lindberghs erster Assistent.
Rappos narrativer Ansatz beim filmischen Geschichtenerzählen wie auch bei der Akt- und Portraitfotografie ist, wie er bekundet, intuitiv. Dieser Fotograf möchte keine Maßstäbe für Ästhetik und Schönheit setzen, sondern vielmehr den Betrachter der Bilder inspirieren. Dabei sind, wie er selbst sagt, Schwarzweiß, Farbe, Klarheit und Verträumtheit die Werkzeuge in seinem charakteristisch narrativen Ansatz.
Die einzelnen Werke entführten mit einer Geschichte jeweils an einen verborgenen Ort. Seine Models, damit auch Tezz, verkörperten seine Stilsprache, wobei sie sich- darauf legt Stefan Rappo wert, völlig frei ausdrücken können.
Seine Projekte werden auf verschiedenen Plattformen produziert. Dazu gehören Bücher, Filme, Fotografie als auch Werbe- und Studioproduktionen. Nicht unwichtig: Seine Fotografien wurden international veröffentlicht, so auch in der deutschen und in der britischen Vogue.
Das Model Tezz hat Rappo erstmals Mal auf Ibiza getroffen. Es entstanden die ersten Aufnahmen. Der Fotograf spricht im Zusammenhang mit diesem Tag der Begegnung von Magie, die sich auch daraus ergeben habe, dass Tezz und er den gleichen Standpunkt im Hinblick auf Fotografie und das Leben haben. Kurzum: Die Chemie stimmte.
Wer nun ist diese Tezz, die man im Werk vielfach bestaunen kann?
Stefan Rappo beschreibt sie als Visionärin der Freiheit, als Muse, als eine Künstlerin, die seit vier Jahren mit international renommierten Künstlern zusammenarbeitet. Zu ihren Interessengebieten zählt nicht nur die Fotografie, sondern u.a. auch das Schreiben.
Rappo hat mit Tezz nach dem Ibiza-Aufenthalt einen Workshop auf Teneriffa realisiert, auch dort zahlreiche Bilder gemacht, um schließlich 10 Tage mit ihr in Südafrika zu verbringen, fast immer mitten in der Natur mit dem Menschen, der die gleichen Ziele und Gedanken wie er habe. Die letzten Aufnahmen für das Buch entstanden übrigens in der Normandie.
Die dem Bilderreigen beigefügten englischen Texte von Tezz sind Dokumente ihrer Gefühle, Erkenntnisse und Gedanken. Dadurch soll der Betrachter der Bilder im Rahmen des visuellen Erlebnisses einen tieferen Anschluss an den Bildinhalt finden. Das gelingt auch sehr gut, wenn man sich darauf einlässt.
Auf den ersten Seiten erlebt man Tezz in Gestalt einer neuzeitlichen Aphrodite, die zwar nicht auf Zypern, so doch auf Ibiza aus dem Meer heraustritt. Über viele Seiten kann man ihren gertenschlankem Körper und die Schönheit ihrer visuellen Ausstrahlung bewundern. Man beobachtet, wie sie nackt die Felsen emporklettert, in einer winterlichen Baumkrone rastet und an eine Fee erinnernd, sich in der Natur zeigt; nackt auf einem Felsen ruht, so als warte sie auf Erlösung aus hundert Jahren Einsamkeit. Tezz, so empfindet man, ist eine Gestalt aus alten Mythen, schön wie Helena und Aphrodite zugleich.
Die Betrachter sind beeindruckt von dieser Schönheit, der sich Grazilität hinzugesellt und wissen, dass sie dieser Göttin noch nicht einmal mit den Augen zu nahe kommen dürfen. Weshalb? Weil sie nicht von dieser Welt ist.
Auf einer Doppelseite kann man ihr Gesicht bewundern. Der Ausdruck der Freiheit wird durch das wehende Haar verdeutlicht. Ihr Haupt ist erhoben, der Ausdruck nachdenklich. Tezz ist eine ganz besondere Frau, eine, deren Reiz Seite um Seite erkennbarer wird. Der Reiz besteht in der Ästhetik ihrer Erscheinung, die sie und die Bilder von ihr, zu zeitlosen Kunstwerken werden lassen.
Irgendwo in Südafrika erscheint die nackte Tezz inmitten von Zebras und Straußen wie Eva im Paradies. Selten blickt sie in die Kamera, zumeist ist sie selbstvergessen, auch als sie nackt am Feuer tanzt, direkt am Meer, so als wolle sie sich durch den Tanz daran erinnern, wem sie einst angetraut war, bevor sie ihrer Wege ging als Göttin der Liebe, der Schönheit und der sinnlichen Begierde, einen Weg der Freiheit, begleitet von Poesie...
Maximal empfehlenswert.
Helga Könid
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