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Rezension:Bordello (earBOOK) (Gebundene Ausgabe)

Dieses wunderschöne Ear Book enthält vier CDs mit französischen Chansons, vorgetragen von Marlene Dietrich, Damia, Berthe Sylvia, Rina Ketty, Jean Sablon, Charles Aznavour, Yvette Guilbert, Maurice Chevalier, Mistinguett, Yvette Giraud, Edith Piaf, Yves Montand, Lucienne Delyle, Charles Trenet, Frehel, Lucienne Boyer, Line Renaud, Francis Lemarque, Tino Rossi, Leo Marjane, Josephine Baker und Mouloudji. Chansons wie "Jezebel" (Charles Aznavour), "Les amants de Paris" (Edith Piaf), "Quant l`amour meurt" (Marlene Dietrich), "Tristesse" (Tino Rossi), "Plaisier d`amour" (Yvonne Printemps) aber auch "Lili Marlene" (Suzi Solidor) handeln nicht selten von der Liebe.

Die körperliche Liebe haben Männer in allen Jahrhunderten immer wieder auch in Bordellen gesucht.Der Fotograf Vee Speer zeigt im Buch Bordellschönheiten. Lagerfeld schreibt im Vorwort "Das Zwielicht in den großartigen Fotografien schöner Frauen Vee Speers lässt den Betrachter mit der gefangenen Umgebung verschmelzen und versetzt ihn in eine traumartige Vision einer oft nur billigen Realität".

Für Lagerfeld gilt, dass Lust und Schönheit bei den Fotografien Vee Speers in Bezug zueinander bleiben. Das möchte ich nach dem Studium der Fotos bestätigen. Dem Betrachter werden fast ausschließlich Schwarz - Weiß - Bilder entgegengebracht, die mit den Chansons im Hintergrund auf geheimnisvolle Art zu leben beginnen. Die Frauen sind wirklich sehr schön. Ich habe sie heute in ihrer Nacktheit den ganzen Abend betrachtet. Die Körper sind wohlgeformt und die Brüste schauen aus wie appetitliche kleine Äpfel. Es wird der Eindruck erweckt in die 20er Jahre zurückversetzt zu sein. Die Frisuren deuten darauf hin, die Dessous, die Korsagen, aber auch die unrasierten Venushügel.


Die Augen sind Kajal umrandet. Keine der Schönen hat einen frivolen Ausdruck, alle wirken entweder sinnentrückt oder nachdenklich. Einige Bilder deuten leicht lesbische Neigungen der Frauen an. Auf den wenigen Farbbildern tragen die Schönen rote Korsagen und schwarze Seidenstrümpfe. Ihr Blick gebietet Distanz. Betörend schön ist eine über zwei Buchseiten sich räkelnde Frau mit straff nach hinten gekämmten, zusammengebundenen Haaren und geschlossenen Augen. Ihre Lippen sind formvollendet. Ihr schöner, nackter Körper ist von einem schwarzen Spitzentuch bedeckt. Nie käme man auf die Idee hier eine Prostituierte vor sich zu haben. Hier ruht eine Göttin der Liebe.


Nur wenige Male tauchen Männer auf den Fotos auf. Der eine ist bekleidet, spricht mit zwei ihn animierenden Frauen. Man kann sich vorstellen, wie im Hintergrund französische Chansons gespielt werden. Der andere posiert mit nacktem Oberkörper allein auf einem Foto. Ein dritter Mann kniet nackt vor einer völlig bekleideten Nonne. Hier wird wohl der Madonnen -Huren - Komplex von Männern visualisiert. Aparte Frauen mit gespreizten Beinen auf Louis XVI - Sesseln...., eine sehr schöne Frau mit schwarzer Korsage, rittlings auf einem Bidet sitzend, eine andere ebenfalls mit Korsage bekleidet, schwarzen langen Handschuhen und schwarzen Seidenstrümpfen leicht nach vorne gebeugt lassen sicher die Pupillen männlicher Betrachter größer werden. Man kann das Gesicht der Schönen zumeist nur erahnen. Wenn man einen Blick erhascht, dann ist er fast immer sehr verschreckt. Bordellschöne in Paris in der 1920ern, dazu die Klänge der wundervollen Chansons, die von aller Welt geliebt werden. L`amour toujour...die große Illusion....

Sehr gut ausgewählte Chansons und traumhafte Bilder.

Empfehlenswert.

Rezension: Teleny- Oscar Wilde

Wodurch entsteht bei zwei Körpern das Phänomen der zitternden Sinnlichkeit?

"Dann gibt es noch die magnetische Hand, die eine geheime Affinität zu deiner eigenen zu haben scheint; schon ihre einfache Berührung erregt dein ganzes Nervensystem und erfüllt dich durch Wonne." (Wilde)

"Ein Kuss ist etwas mehr als der erstbeste sinnliche Kontakt zweier Körper, es ist der Hauch zweier verliebter Seelen" (Wilde)

Der vorliegende Liebesroman "Teleny" erschien 1893, ein Jahr bevor man Oscar Wilde wegen homosexueller Vergehen den Prozess machte und ihn zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilte. Im lustfeindlichen, doppelmoraligen, spätvictorianischen England jener Tage galt dieser Text als skandalös und wurde auch noch später lange Zeit von den Herausgebern der Werke Oscar Wildes übergangen.

Wilde beschreibt in diesem Roman die innige Liebesbeziehung des französischen Dandy Camille und des ungarischen Pianisten Teleny. Die beiden Protagonisten sind Anfang zwanzig. Camille ist sexuell noch gänzlich unerfahren, Teleny, wie sich herausstellen wird, bisexuell. Camille verliebt sich während eines Konzertes in Teleny, der ihn unerwartet während eines nächtlichen Spaziergangs küsst und ihn auf diese Weise sexuell entflammt. Camille kann nur noch an den Pianisten denken, sehnt sich nach seiner Nähe, verbietet sich allerdings zunächst gedanklich sexuelle Begehrlichkeiten. Dennoch begreift der junge Mann jetzt, weshalb er Frauen gegenüber bislang keine wirklichen erotischen Ambitionen hegen konnte. Trotz dieser Erkenntnis unternimmt er geradezu verzweifelte Versuche sich lustvoll die Sexualität mit dem weiblichen Geschlecht zu erschließen, aber es gelingt ihm nicht, denn seine Gedanken sind stets bei Teleny.

Durch seine starke Zuneigung hellsichtig geworden, sieht er diesen beim Liebesspiel mit einer schönen Frau und stirbt beim Anblick der ausführlich beschriebenen Handlungen tausend Tode. Als Camille dann noch feststellen muss, dass Teleny eine Affäre mit einem anderen Künstler hat, den Camille von Kindesbeinen an kennt, entschließt es sich Selbstmord zu begehen, wird jedoch von Teleny daran gehindert.

Der Pianist gesteht dem Dandy seine leidenschaftliche Liebe, bekundet, dass er während sexueller Handlungen mit Dritten nur an ihn gedacht habe. Durch dieses ehrlich gemeinte Geständnis bewirkt er, dass die beidseitige Liebe alsbald ihren Ausdruck in einer sie beide vollkommen erfüllenden Sexualität findet, die trotz häufiger Kopulationen sogleich immer wieder neues gegenseitiges Begehren hervorruft. Obgleich die beiden ganz offensichtlich verrückt aufeinander sind und voneinander nicht lassen können, führt ihre Romanze zu einem tragischen Ende, weil die Zeit für ihre homoerotische Beziehung mit enormer Gefühlstiefe wohl noch nicht reif war.

Als Gegenbild zu dieser wahren Liebe, in der Seele, Geist und Körper heftigst zueinander streben, beschreibt der Autor für die victorianische Zeit geradezu schonungslos sexuelle Handlungen zwischen Prostituierten im Bordell, ebensolche während einer Orgie unter Homosexuellen, desweiteren beschreibt er detailliert sexuelle Handlungen zwischen Mann und Frau, bei denen die Liebe nicht beidseitig vorhanden ist. Er thematisiert sogar Vergewaltigung, um die Abgründe von sexuellem Tun aufzuzeigen, das aus reinem Triebverhalten hervorgehen kann.

Ziel dieser Beleuchtungen, die vordergründig den Anschein erwecken, als habe Wilde beabsichtigt ein pornographisches Werk zu Papier zu bringen, ist meines Erachtens darzustellen, worin sich sexuelle Handlung, die nicht Ausdruck einer innigen Seelenbeziehung ist, von solcher unterscheidet, die auf gegenseitiger, inniger Liebe beruht.

Solch eine leidenschaftliche Liebe, gleichgültig ob zwischen gleich- oder gegengeschlechtlichen Menschen kann sich für Wilde nur in jungen Jahren ereignen:

" There ist a love that is to last,
When the hot days of youth are past"

Ein empfehlenswerter, aufklärerischer, inhaltlich sehr mutiger Roman.

Rezension: Der Mann der die Frauen liebte.

Was spricht gegen einen Casanova? Nichts!

Mit Entzücken habe ich mir gestern diesen Film des französischen Regisseurs Francois Truffaut nach vielen Jahren abermals - diesmal auf DVD - angesehen.
Erzählt wird die Geschichte von Bertrand Morane (Charles Denner). Dieser stets etwas düster blickende Mann erinnert im Rahmen seiner Memoiren, die er gerade verfasst, an die vielen Liebschaften in seinem Leben. Bertrand fühlt sich seit seiner Jugend magisch von Frauen angezogen. Seine Obsession gilt den Beinen schöner Frauen. Er sagt:"Die Beine der Frauen sind die Zirkel, die den Erdball in alle Himmelsrichtungen ausmessen und ihm Gleichgewicht und seine Harmonie geben."

Bereits Bertrands Mutter war eine Meisterin in Sachen Liebe. Ihr gesamtes Leben hindurch hatte sie viele Liebhaber. Bertrand tritt in ihre Fußstapfen. Er lebt das Leben eines Casanovas, feinsinnig, stets am Augenblick orientiert, ohne Bindungslust. Jene Frauen, die ihn nicht vereinnahmen wollen und mit ihm einzig den schönen erotischen Moment zu schätzen wissen, genießen die Stunden mit ihm, nicht zuletzt, weil Bertrand in der Lage ist seine Geliebten respektvoll wie Königinnen der Nacht zu behandeln.

Bertrand wirkt fast ein wenig unterkühlt. Obschon er immer wieder das erotische Abenteuer sucht, ist ihm jede einzelne der Frauen wichtig. Für ihn sind Frauen weder Trophäen noch Gefäße, sondern etwas Anbetungswürdiges, jede auf ihre Art. Jeder einzelnen Frau möchte er huldigen, jede Frau verdient es von ihm erotisch verwöhnt zu werden. Dass sein Anspruch an sich selbst ihn zu einem ziemlich rastlosen Zeitgenossen werden lässt, dürfte klar sein....

Der 1977 gedrehte Film bringt den Zeitgeist sehr gut rüber, die sexuelle Revolution der 68er Jahre ist schon lange erfolgreich abgeschlossen. Frauen gelten nicht mehr als Flittchen, wenn sie sich der spontanen Lust beim "One-Night-Stand" hingeben.

Die Bild- und Tonqualität sind bestens. Ein psychologisches Meisterwerk.

Larry Flynt - Die nackte Wahrheit / SZ Berlinale, DVD

Wo endet die Meinungsfreiheit?

Gezeigt wird in diesem Film des Regisseurs Milos Forman das Leben des Verlegers Larry Flynt (Woody Harrelson). Er ist der Herausgeber des Männermagazins "Hustler".

Flynt wächst in ärmlichen Verhältnissen auf. Clever ist er und findet deshalb auch seinen Weg den amerikanischen Traum zu realisieren. Er schafft es neben dem Männermagazin "Playboy" ein weitere erotische Zeitschrift zu etablieren, die einen ebensolch großen Absatz findet wie der damals schon arrivierte "Playboy".

Flynts Bilder scheinen freizügiger angelegt zu sein. Die abgelichteten Mädchen öffenen ihre Schenkel ein wenig mehr. Der Verleger möchte verdeutlichen, dass nackte Frauen nicht obszön sind, egal wie man sie zeigt. Obszön sind einzig Bilder von Gewalt, nicht zuletzt vom Krieg. Flynt wendet sich gegen das doppelmoralige Spießertum und bekämpft dieses mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln. Für seinen Kampf um die Meinungsfreiheit geht er sogar ins Gefängnis, wird nach einer Gerichtsverhandlung angeschossen und ist von da an querschnittsgelähmt.

Flynt verachtet Frauen nicht. Ganz im Gegenteil. Er liebt seine Ehefrau innig, auch dann noch, als sie Aids hat und zwar nicht von ihm. Sexuelle Freizügigkeit dient ihm nicht dazu, Frauen zu erniedrigen. Für ihn ist Sexualität etwas grundsätzlich Positives. Er wirbt dafür, diese auszuleben. Flynt kämpft einen beeindruckenden Kampf um die Meinungsfreiheit. Ein toller Film.

Die schauspielerische Leistung von Woody Harrelson ist ganz hervorragend. Die Dialoge sind witzig und die Bild- sowie Tonqualität lassen nicht zu wünschen übrig.

Dem Regisseuer ist es gelungen den Finger tief in die Wunde Doppelmoral und Heuchelei zu legen. Sehr empfehlenswert.

Rezension: Russell James - V2

Der Starfotograf Russel James legt mit V2 ein wundervolles Buch vor, das wieder einmal dokumentiert, dass er einer der besten Fotografen weiblicher Anziehungskraft ist. Kein anderer vermag so feinfühlig dem Geheimnis, das wirklich schöne Töchter der Aphrodite umgibt, nachzuspüren, ohne es sichtbar zu lüften.

Das Vorwort zu diesem Fotoband hat der Präsident von Victoria`s Secret Ed Razek verfasst. Er verdeutlicht, dass nur 20% aller Modells und Fotografen es schaffen keine "Eintagsfliegen" zu sein, sondern Erfolgsmenschen über viele Jahrzehnte hinweg werden. Russell James ist einer dieser Erfolgsmenschen und er ist es, weil er neben seiner Begabung über viel Disziplin und Arbeitswillen verfügt. Disziplin, so Ed Razek, ist nötig, wenn man es schaffen möchte, ganz gleichgültig in welcher Branche. Man müsse ackern können wie ein Wahnsinniger, nur so bestehe die Chance, dass es klappt.

Sir Richard Branson, ein anderer Freund Russels, skizziert in wenigen Sätzen Neckerland Island, das er Anfang der 1980er Jahre entdeckte. Auf dieser Insel sind die Fotos entstanden, die man im Buch bewundern kann.

Im Essay von Russels James, das er seinen Fotos voranstellt, berichtet er, wie es zu den Aufnahmen kam. Er berichtet auch wie Fotografen, Produzenten und Kreative stets bemüht sind, perfekte Aufnahmen zu planen, doch wirklich überwältigende Fotos stets ein unvorhergesehendes Ereignis implizieren. Ich möchte an dieser Stelle die Gedanken von Russel James nicht vollständig wiedergeben, um den Genuss, den man beim Lesen des Essays hat, nicht zu mindern. Soviel nur: acht Schönheiten wurden auf der traumhaften Inselllandschaft verewigt.

Der Bilderreigen nimmt seinen Anfang mit Brooklyn Danielle Decker, geboren im 12. April 1987 in Ohio. Diese Blondine sitzt nackt im schäumenden Meer und erinnert an eine Märchenfigur. Abgelichtet wurde u.a. ihr zarter Popo, über den ein Hauch von Wasser perlt, an anderer Stelle ihr Anlitz, ihre geheimnissvollen Augen, ihre schönen, vollen Lippen. Das Meerwasser, das ihren Körper umspült, hinterlässt den Eindruck als sei es geeist. Ihr Körper taucht in das Blau des Meeres ein und wird Bestandteil von ihm. Blooklyn ist eine Nixe, spätestens bei der letzten Aufnahme wird es jedem klar.

Emanuela de Paula, geb. am 25.April 1989, ist Brasilianerin. Die Fotos, bei denen sie eine Blüte im Mund trägt, wollen mir nicht so recht gefallen. Emanuela ist etwas zu dünn, dadurch wirkt sie nicht wirklich erotisch. Ihre Stärke sind ihre Augen. Russell James hat dieses sehr gut zur Geltung gebracht. Eine Frau, die in 20 Jahren viel Persönlichkeit ausstrahlen wird.....

Weitaus erotischer wirkt auf mich Candice Susan Swanepoel, geb. am 20. Oktober 1988 in Pietermaritzburg. Russell James hat sie im Wald auf der Insel abgelichtet. Hier wirkt sie ein wenig wie Jane oder Liane. Candice hat ein sehr schönes Gesicht und auch einen schönen Körper, den der Fotograf hervorragend in Szene setzt. Ihre Augen haben etwas Verhuschtes und lassen ihre scheue Seele erkennen.

Rosie Alice Huntington-Whiteley, geb. am 18. April 1987 in England, hat m.E. das schönste Gesicht und den schönsten Busen von allen abgelichteten Modells. Sie hat die Augen und die Lippen einer hübschen Nymphe. Sappho hätte ihr ein Gedicht gewidmet und die Melancholie besungen, die von ihrer Schönheit ausgeht. Was mich stört, ist das eintätowierte Herzchen unterhalb ihres Handgelenks. Zu solch einem edlen Geschöpf passt das nicht. Russel James hat dies gewiss gesehen und es dennoch abgelichtet, weil er Rosies Geheimnis subtil nachspürte und die romantischen Neigungen des Mädchens nicht verbergen wollte, wie ich vermute.

Lindsay Marie Ellingson, geboren im November 1986 in Kalifornien, wirkt auf mich wie ein halbes Kind. Ihre mädchenhafte Figur kommt in raffiniert geschnittenen Badeanzug am besten zu Geltung. Russel James hat dies sofort erkannt. Er hat gesehen, dass dieses Mädchen noch zehn Jahre benötigt, um eine Frau zu werden.

Jarah-Evelyn Makalapua Mariano wurde am 23. November 1984 in Hawai geboren. Sie ist das exotischste aller Modells. Auf mich wirkt sie wie die Inselkönigin. Ihr Blick ist unendlich geheimnisvoll und voller Magie, das man immer wieder fasziniert hinsieht.

Erin Heatherton, geboren am 4.März 1989 in Chigago, ist eine sinnliche Blondine. Süß finde ich ihre Sommersproßen, die Russel James zum Glück nicht wegretuschiert hat. Von einer solchen Frau träumen Männer. Der Fotograf weiß das und hat sie nicht grundlos auf einem Bett abgelichtet.

Ganz anders Miranda May Kerr, geboren am 20. April 1983 in Australien. Sie ist eine Kindfrau, die im Alter von 60 Jahren noch immer sehr jung ausschauen wird. Sie darf sich jetzt schon freuen. Russel James hat wunderschöne Aufnahmen von ihr gemacht und wie bei keinem anderen Modell so gekonnt die verletzliche Seele visualsiert.

Die meisten Bilder sind Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Es ist interessant, sich in Einzelheiten zu vertiefen, wie etwa in den Sand auf der Haut einiger Mädchen oder in die Körperhaltung etc.

Ein gelungenes Buch. Erotisch und romantisch zugleich.

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Rezension: Rot-Weiße schenkelhohe Krankenschwester-Strümpfe

Sofern Sie, meine Herren, latent hypochondrisch veranlagt sind, benötigen Sie eine Geliebte mit Krankenschwesterqualitäten. Diese verschafft Ihnen gewiss Linderung.

Natürlich muss ihre Shirley of Hollywood entsprechend ausstaffiert werden. Dabei möchte ich beratend zur Seite stehen. Heute wollen wir aber noch nicht von den erotischen Dessous Ihrer Trostspenderin sprechen, sondern zunächst von den rot-weißen schenkelhohen Krankenschwester-Strümpfen, die auf knallroten Highheels wirklich sexy ausschauen und selbst den laschesten Männer-Blutdruck in die Höhe schnellen lassen. Diese Beinkleider sind freilich kein Anblick für wirklich herzkranke Jungs. Hier ist genereller Verzicht angesagt.

Die Farben der Strümpfe setzen in mir Assoziationen frei, die ich mir an dieser Stelle verbiete zu verbalisieren. Ob eine solch bekleidete Dame auch greisenhafte Bettflucht kurieren kann?

Weinerliche Hypochonder mit kindlichem Gemüt dürfen sich an den netten Rüschen oberhalb der Kniehöhe erfreuen und die putzigen, roten Schleifen auf und zubinden, dann nämlich sind sie beschäftigt und denken nicht mehr an ihre vermeintlichen Krankheiten. Besonders scheinkranke Männer wollen spielen. Das ist wissenschaftlich bewiesen.:-))

Das Material der Strümpfe besteht aus 100% Nylon. Ich meine fasst, das Shirly rote Spitzendessous dazu tragen sollte, der Farbharmonie wegen, allerdings ist ein unschuldiges Weiß letztlich angemessener. Schließlich wollen Hypochonder ernst genommen werden, auch wenn sie ihrer Möchtegernkrankenschwester lustvoll ans Knie fassen. Weiße Dessous erinnern an die Farben der Berufskleidung von wirklichen Krankenschwestern. Rot ist die Farbe von Bordsteinschwalben. Das geht gar nicht.


Wahrlich hübsche Strümpfe, die fröstelnde Hypochonder sich auch schon mal von ihrer Geliebten ausleihen können, wenn sie das Gefühl haben, dass sie im Hochsommer mal wieder Eisbeine haben.

Rezension:Vladimir Malakhov: Trade Edition (Ullmann) (Gebundene Ausgabe)

In diesem überaus beeindruckenden Bildband des Starfotografen Dieter Blum wird dem Betrachter das Können des russischen Tänzers Vladimir Malakhov facettenreich nahegebracht. Der Fotograf hat das Buch dem 2005 verstorbenen L. Fritz Gruber und seiner Frau Renate gewidmet.

Malakhov wurde nach seiner Ausbildung an der Moskauer Bolschoi-Ballettschule 1986 gleich nach seinem Abschluss als jüngster Solotänzer der Compagnie direkt an das Moskauer Klassische Ballett engagiert. 1995 dann debütierte er beim American Ballet Theatre an der Metropolitan Opera in New York City, seither ist er nicht nur als Erster Solotänzer beim American Ballet Theatre engagiert, sondern ist als ständiger Gast auch auf den Ballettbühnen in Wien, Stuttgart und Berlin aufgetreten. Im Oktober 2005 präsentierte er seine neueste Choreographie »Dornröschen« an der Deutschen Oper Berlin. Mit Gründung des Staatsballetts Berlin im Rahmen der Stiftung Oper in Berlin wurde er am 1. Januar 2004 dessen Intendant. Vladimir Malakhov ist Ehrenbürger der Stadt Kiew und Ehrenprofessor der Ukrainischen Akademie für Choreographie.

In einem Essay von Klaus Geitel fast zum Ende des Buches erfährt man, dass Malakhovs Tanz einem in die Luft geworfenen Staunen gleiche. Trotz aller Einbindung in den Stilwillen, dem er die schöpferische Arbeit des Staatsballetts unterwirft, behält er sich selbst gelegentliche Ausflüge in die Stratosphäre der eigenen Kunstfertigkeit vor. Wenn er vor Unternehmungslust strotzt, dann hat sein Tanz offensichtlich jede Erdnähe verloren und blitzt wie ein Feuerwerk auf die klägliche Erde nieder, dann scheint der Tänzer über den Wolken zu schweben und reißt alle, die ihm bei seinem Tun zuschauen mit. Dieter Blum singt in seinen Bildern das Hohelied einer Tanzkunst, die wie Geitel konstatiert, "nicht nur aus Ausrufezeichen und spektakulär hohen Sprüngen besteht, sondern eher aus dem künstlerischen Kalkül, Leben und Tod poetisch miteinander in Beziehung zu setzen."

Gleich zu Anfang der Bilderdokumentation lernt man den Tänzer als hübsches Kind kennen, das früh schon mit Ballettübungen beginnt. Dann aber folgen die meisterhaften Aufnahmen, die den bildschönen Tänzer nicht selten nackt tanzend zeigen. Seine Körperformen sind ideal. Er ist gut durchtrainiert, aber nicht über Gebühr muskulös, eher androgyn mit gewaltigem Penis, der leicht erigiert erscheint, wenn Malakov wie Amor persönlich durch die Lüfte schwebt. Auf einem weiteren Foto ist der nackte, blonde Schönling gemeinsam mit einem jungen schwarzen Tänzer abgelichtet. Mit seiner rechten Hand umfasst der Schwarze den Brustkorb Malakhovs, der sich mit dem Rücken an ihn lehnt, während die lange, schmale Hand des Schwarzen auf dem Penis des Tänzers ruht.

Malakov tanzt auch mit nackten Frauen, wie etwa mit Nadja Saidakova, trägt sie alle durch die Lüfte und huldigt ihnen auf diese Weise wie man Göttinnen huldigt. Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass der nackte Körper Malakhovs, dem des Adonis gleicht und man sich an seinen Gesäßmuskeln beim Tanz nicht satt sehen kann. Die Fotos im Buch sind seinem beruflichen Werdegang zugeordnet. Sehr schön sind Aufnahmen der Tänzerin Polina Semionova und von Beatrice Knob, die der Tänzer Ronald Savkovic nackt überfliegt. In der Folge darf man sich einer Reihe sehr attraktiver nackter Tänzer und Tänzerinnen erfreuen. Vladimir Malakhov ist der Gott unter allen, seine erotische Art sich zu bewegen, sein traumhaft schöner Körper, die feminine Anmut seinen Gesichtes machen ihn unwiderstehlich. Dieser Tänzer ist eine Frauenfantasie, ein Mann, der nicht nur verspricht anmutig wie eine Feder über Frauen zu schweben, sondern es auch wirklich tut.

Ein tolles Buch mit ganz außerordentlich gelungenen Bildern.


Rezension: Kunstdruck: Ron Di Scienza - Into The Rhythm Pos...

Die schöne Claudine ist die Geliebte des begnadeten Pianisten Daniel. Er fühlt sich stets inspiriert, wenn Claudine sich im Abendkleid auf seinem Klavier räkelt, ihm ihre Highheels verführerisch präsentiert und durch gewisse Handlungen seine Fantasie anregt, die er stets eine Weile lang musikalisch umzusetzen versucht. Er mag ihr weinrotes Kleid, ihre gertenschlanke Figur, ihren sinnlichen Blick. Er schätzt das, was sie mit unentlicher Gelassenheit unternimmt, wenn sie auf dem Klavier liegt.

Der Kunstdruck "Into the Rhythm" (80x 30 cm) von Ron di Scienza lässt erahnen, was sich unmittelbar zuvor ereignet hat. Wo ist Daniel? Weshalb hat er aufgehört zu spielen? Das Stück war doch so nett. Überzeugen Sie sich selbst:




Rezension: Frühstück bei ihr (White Palace) (DVD)

Der DVD- Hülle entnehme ich, dass der vorliegende Film unter der Regie von Luis Mandoki sehr positiv bewertet worden ist. Zu Recht, wie ich finde. Die Filmhandlung versucht zu zeigen, wozu wirkliche Liebe in der Lage ist und was das Geheimnis erfüllender Liebe eigentlich ausmacht. In einer Bar lernen sich zwei Menschen kennen, die nach herkömmlichen Vorstellungen nicht zueinander passen. Beide sind zwar intelligent und sensibel, aber es trennen sie ein Altersunterschied von 16 Jahren, sowie eine tiefe gesellschaftliche Kluft.

Der männliche Protagonist Max Baron (James Spader) ein bildschöner, erfolgreicher PR-Fachmann, jüdischer Herkunft ist 27 Jahre alt und bereits verwitwet. Max kann seine Frau nicht vergessen, obschon sie bereits 2 Jahre verstorben ist und sperrt sich gegen neue Beziehungen, die ihm durch seine Freunde immer wieder angetragen werden. Viele junge, sehr hübsche Frauen aus so genannt gutem Hause tummeln sich auf Partys um den attraktiven, leicht verträumten Junggesellen und versuchen seine Aufmerksamkeit zu gewinnen, aber er lebt gedanklich in der Vergangenheit und reagiert beinahe ärgerlich, wenn Freunde ihm immer wieder neue Mädels andienen wollen.

Durch Zufall trifft er schließlich auf Nora Baker (Susan Sarandon). Diese Frau ist bereits 43 Jahre alt und arbeitet als Kellnerin in einem Hamburger Imbiss. Sie hat eine sinnliche Ausstrahlung, aber ihr Habitus ist ziemlich vulgär. Nora und Max sind betrunken. Er fährt sie in diesem Zustand nachhause. Nora lebt in einem Wohnviertel, das Max normalerweise nicht betreten würde.

In ihrer Wohnung verführt Nora den jungen Mann, der von ihrer Sexualität in den Bann gezogen wird. Bald ist Max klar, dass er noch nie zuvor eine Frau in dem Maße begehrt hat. Nora weiß zu diesem Zeitpunkt bereits, dass sie Max liebt. Ihre Liebe trägt keinerlei Besitz ergreifende Züge. Sie genießt die Zeit, die sie mit Max verbringt aber sie fordert nichts. Ihre gemeinsame Sexualität ist spürbar innig. Max begreift das, was ihn an Nora bindet, noch nicht als Liebe.

Nora fühlt, dass Max Vorbehalte hat sie seinen Freunden vorzustellen und spürt, dass er Probleme hat wirklich zu ihr zu stehen. Natürlich ist sie intelligent genug zu begreifen, welche anerzogenen gesellschaftlichen Hürden Max überwinden muss, um sich seiner Gefühle gegenüber Nora klar zu werden. Sie trennt sich schließlich von ihm, um ihm seinen vorgezeichneten Lebensweg nicht zu verbauen. Nora verlässt die Stadt.

Als Max nun wieder allein ist und sein vorhergehendes Leben erneut aufnimmt, erkennt er, dass er Nora nicht nur unendlich begehrt, sondern, dass diese zwar ungebildete, wesentlich ältere, aber sehr ehrliche, sensible Frau die Liebe seines Lebens ist. Wird diese Erkenntnis sein Leben verändern?

Ein sehr schöner, dabei sehr lebensfremder Film, der es hervorragend schafft, das Wesen wahrer Liebe zu visualisieren.

Die beiden Schauspieler spielen ihre Rollen überzeugend. Die Dialoge verdeutlichen sehr gut, die Konflikte und Hürden die diese Liebe zu bewältigen hat. Die Bildsequenzen lassen die tiefe Nähe der beiden Protagonisten erkennbar werden. Die Blicke sprechen für sich.

Susan Sarandon und James Spader passen optisch - trotz des Altersunterschiedes - blendend zueinander. Es knistert erkennbar.
Die Bild- und die Tonqualität sind bestens.

Empfehlenswert.

Rezension:Femme fatale: Faszinierende Frauen (Gebundene Ausgabe)

Der Autor dieses faszinierenden Buches ist der Münchener Literaturwissenschaftler und Kulturhistoriker Joachim Nagel. Er spürt darin dem Faszinosum der so genannten "Femme fatale" nach. Noch vor der Einleitung kann man das Konterfei der Comtesse Virginia de Castiglione (1855-1899) bewundern. Bevor ich mich dem Inhalt des Buches zuwende, möchte ich ein paar Worte über diese Frau verlieren, weil der Autor sie nur durch ihre Schönheit wirken lässt. Die Gräfin soll sich eines Tages voller Hochmut mit anderen Damen des Hofes des Tuileries verglichen haben: "Ich stelle mich ihnen gleich dank meiner Herkunft, ich übertreffe sie durch meine Schönheit, ich beurteile sie nach meinem Verstand." Sobald sie irgendwo erschien, stieg man auf die Bänke, um sie besser zu sehen, so groß war ihre Schönheit.

Leider besaß sie nicht die Intelligenz, die sie sich anmaßte. Sie war von guter Herkunft, aber schlecht erzogen und verdorben durch ihren Stolz, den sie aus ihrer Macht zur Verführung schöpfte. Ihre Neigung zur Intrige hielt sie für politisches Genie, und sie wäre bloß eine hochfliegende Kurtisane gewesen, wenn ihr kurzes Liebesverhältnis mit Napoleon dem III. ihr nicht einen Platz - gewissermaßen ein Bett - in der Geschichte gegeben hätte. Nachdem sie durch ihre Unverschämtheit, ihre Auffälligkeiten und ihre Toiletten in Paris viel Aufsehen erregt hatte, indem sie sich in erstaunlich lebenden Bildern zur Schau stellte, lebte sie die letzten zwanzig Jahre ihres Lebens sehr zurückgezogen. Sie verhüllte sogar die Spiegel in ihrer Wohnung, um nicht an ihrer Schönheit, den einzigen Wert, den Virginia jemals respektierte- die Spuren der Zeit wahrzunehmen. Eine im Grunde sehr bedauerndwerte Frau.

Was versteht man unter eine "Femme fatale"? Wodurch zeichnet sich eine verhängnisvolle Frau aus? Offenbar präsentieren sich die äußeren Merkmale einer solchen Frau vom sinnlich Üppigen, über das Athletische bis hin zum Ätherischen. Sieht man von einigen blonden Kinodiven ab, herrscht beim Typ der "Femme fatale" dunkles und rotes Haar vor. Diese Frau setzt ihre Schönheit angeblich als Waffe im Kampf der Geschlechter ein. Durch ihre unwiderstehliche Verführungsmacht oder ihre gnadenlose Unnahbarkeit wird sie Männern zum Verhängnis. Sie soll einen erklärten Vernichtungswillen besitzen und zudem über Eigenschaften wie etwa Gefühlskälte und sexuelle Gefräßigkeit verfügen. Männern flößt eine solche Frau natürlich Angst ein. Ist eine derartiges Wesen eventuell eine Kopfgeburt von Männern?

Der Autor stellt Frauen diesen Typs aus allen Jahrhunderten vor, erzählt deren jeweilige Geschichte und wartet mit einer Fülle von Gemäldedarstellungen und Fotos von bedrohlichen Damen auf, die möglicherweise dem Mythos des Weiblichen am Nächsten kommen. Nagels Betrachtungen werden übrigens nicht nur mit bildlichen Darstellungen, sondern auch mit Gedichten bereichert. Hier bleibt die Loreley natürlich nicht ausgespart. Lilith, Delilah, Judith und Salomé kommen zur Sprache, die von Stuck wohl am besten dargestellt worden ist. Auf der Bühne feierte Oscar Wilde mit seiner "Salome" große Erfolge. Nagel stellt des Weiteren eine Reihe mythischer Frauengestalten vor, auf die die Bezeichnung "Femme fatale" zutreffen könnte. Die Geschichten von Helena, Circe, den Sirenen und der Medusa sind sehr spannend zu lesen, auch die Sphinx wird thematisiert. Franz Stucks Gemäldedarstellungen der Salomé und der Circe bestechen durch ihre Ironie. Er macht sich in seinen diesbezüglichen Werken über den klassischen Femme-fatale-Mythos lustig. Zu Recht wie ich finde.

Es folgt eine Skizzierung des Lebens von Cleopatra, bevor Nagel sich mit dem Hexenwahn auseinandersetzt, einer besonders angstbesetzten Männerfantasie, die in der Vorstellung gipfelte, dass Hexen sich voller Lust mit dem Teufel sexuell vereinigen würden und dafür natürlich bei lebendigem Leib geröstet werden mussten. Venus und Tannhäuser werden nicht vergessen, auch Lucrezia Borgia nicht. Carmen, diverse Totenbräute aus der Literatur, Wasserweibchen, englische Musen, Pariser Blumenmädchen, die Diven der Belle Époque und des Fin-de Siécle, Lulus und Lolitas, Vamps und Diven von der Leinwand, aber auch surreale Musen werden fokussiert und haben mich in ihrer textlichen und bildlichen Darstellung sehr amüsiert.

Nur wenige Männer können wirklich mit schönen, intelligenten und zeitgleich sexuell freien, unabhängigen Frauen entspannt umgehen. Unverkennbar befürchten viele Männer Machtverlust durch solche Frauen und lassen kein gutes Haar an ihnen. Schade eigentlich.

Die bildlichen Darstellungen sind beeindruckend und sehr gut erklärt. Klimts und Franz von Stucks Bilder gefallen mir am besten. Wundervoll ist Stucks Darstellung der "Sünde": in Männeraugen Verlockung pur, aber zeitgleich beängstigend wegen der dämonischen, gefährlichen Aura als magische Zutat fleischlicher Sünde.

Sehr schöne, intelligente Frauen sind in der Regel selten männermordend. Bislang hat sich dies noch nicht herumgesprochen, deshalb auch herrscht noch immer der Mythos der "Femme fatale" vor. Böse ist zumeist einzig der Blick auf besonders reizvolle Frauen. Schön, dass Joachim Nagel wohlwollend urteilt. Das spricht dafür, dass er ein kluger, selbstbewusster Mann ist, dessen gelungenes Buch ich an dieser Stelle gerne weiterempfehle.

Rezension: Poster Marco Fabiano

Dies ist ein sehr schöner, hocherotischer Kunstdruck (95x33 cm) von Marco Fabiano, der insbesondere Männern gefallen dürfte.


Abglichtet sind die wohlgeformten Beine einer Frau, die mittels Nahtstrümpfen und Highheels ihren Beinen und vermutlich auch ihrem Gesäß eine optimale Form zu geben weiß. Diese Eva zeigt gerne, was sie hat und stellt in den Augen Marco Fabianos eine Diva dar.


Was geht im Kopfkino eines Mannes vor, wenn er solche Beine sieht? Denkt er dann sofort an Sex?


Vor einiger Zeit habe ich ein Buch rezensiert, das den Titel "Lesebuch für Diven" trägt. Ganz zum Schluß wird ein Textauszug aus Brigitte Kronauers "Die Tricks der Diva" vorgestellt, der mit folgenden Sätzen beginnt: "Allein wie die schöne Frau ihre Beine übereinanderschlug! Sie musste es gerade erfunden haben und vorher tausendmal auch schon. Für alle, die sehen konnten, war es der Triumph der Diva, die jetzt im Zustand prinkelnder Schönheit residierte" und zum Schluß liest man "Das Bein beschrieb mit dem wippenden Fuß einen Bogen, der an gerade noch schicklicher Rasanz den ersten weit übertraf. Die schöne Frau erhob sich, verließ uns zugleich lächelnd und grußlos, als wären wir eine Häuserreihe, ein Bücherregal, ein Trupp ehemaliger Liebhaber, schüttelte uns ab, um schleunigst nach draußen zu gelangen, in den flackernden Oktober, ins Freie."


Diese Textstelle erklärt ganz fabelhaft, was eine Diva ist und wie sie reagiert. Alle Männer, die verzückt ihren Beinen hinterher starren, reihen sich demnach in den Trupp der ehemaligen Liebhaber ein. Sie glauben die Erotik dieser Frau zu kennen. Aber sie wissen gar nichts. Die Liebhaberallüren belustigen die Diva, die den Magnetismus ihrer Beine kennt. Sie stimmt daraufhin vergnügt ein hübsches Lied von Marlene an und das geht so:













Rezension: Briefe an Lieschen

Die Autorin Sylvia B. hat mit "briefe an lieschen" einen hinreißend sarkastischen Text verfasst, der mich beim Lesen immerfort veranlasste, schallend loszulachen, weil es Sylvia gelungen ist, die Welt des schönen Scheins auf geradezu köstliche Art zu entlarven.

Die Protagonistin dieses modernen Märchens für Erwachsene ist Lyrich, eine schon etwas in die Jahre gekommene, sehr bodenständige, hellwache Frau, die in ländlicher Gegend lebt, ihren Garten liebt und gerade das Internet für sich entdeckt hat. Ihrer Freundin Lieschen teilt sie in Briefen all das mit, was sie erlebt und was sie bedrückt.

Beim Surfen im Internet wird ihr klar, dass man dort Geschäfte aller Art betreiben kann. Da Lyrich, die von sich glaubt ihre wiedergeborene Großmutter Charlotte zu sein, ganz offensichtlich eine stark ausgeprägte Geschäftstüchtigkeit besitzt, wittert sie pekuniäre Möglichkeiten, deren Dimension sie anfänglich allerdings noch nicht erahnt.

Ihre Geschäftsidee besteht darin, getragene Damen-Slips "schlüppis" in Folie einzuschweißen und diese eingetütet gegen ein entsprechendes Entgelt an die potentiellen Kunden zu verschicken. Lyrich scheint die Obsessionen von Männer gut zu kennen. Ein Wäschestück für einsame Stunden......

Die gertenschlanke Lyrich berichtet wie sie mit Helma (Konfektionsgröße 46) und Wonni (Konfektionsgröße 40) in ihrem Paradiesgarten "gemeinsam knechten", d.h. alle zwei Stunden ihre Schlüpfer wechseln. Die Anfrage im Internet ist von Anbeginn an groß. Die Homepage von "wmw.kosolowski.schlüppis.ow" wird stark frequentiert. Lyrich hat bereits eine kleine Firma gegründet, eine Lagerhalle wurde schon angemietet, auch ein Büro und ein Sozialraum ist bereits vorhanden. Mittlerweile bezieht die Jungunternehmerin ihre Schlüpfer von einem Großhändler, ihre Freundin Öhrchen macht die Buchhaltung, die ersten Marktanalysen werden getätigt. Wonnis getragene Höschen sind "ein richtiger börner". Lyrich lässt den Leser im Ungewissen, ob die Ursache hierfür die Konfektionsgröße ist oder der spezifische Maiglöckchenduft, der diesem Uterus entströmt.

In der Anfangsphase des Geschäftes steht der Teamgeist noch im Vordergrund. Das ist in fast allen jungen Firmen so, weil man sich zu diesem Zeitpunkt noch darüber im Klaren ist, dass man einander braucht. Lyrich legt von Beginn an Wert darauf, dass die Firma trotz des vermarkteten Produktes seriös daherkommt und so dauert es nicht lange bis sie Mitglied im örtlichen Unternehmerdachverband und der hiesigen elitären Loge wird. Geld stinkt nicht, wie man weiß.

Die so genannte bessere Gesellschaft in der Kleinstadt ist ihr suspekt und zwar nicht erst zu dem Zeitpunkt als ihr ein Jungbullenzüchter zu vorgerückter Stunde mitteilt, dass seine Frau mit dem Tennislehrer durchgebrannt ist, denn das ist eher normal.

Während die Mädels bei allem geschäftlichen Boom immer auch "beziehungstechnisch unterwegs sind", um in Sylvia B.`s Worten zu reden, entstehen im Buch zwei Ebenen, die der Handlung eine groteske Form verleihen.

Der Leser erlebt den Aufbau einer Firma, die Probleme mit dem Finanzamt, die Expansion dieser Firma, die als Gesellschaft mit beschränkter Haftung und Kommandit Gesellschaft auf Aktien immer größere Räder dreht, zunächst in Europa, später auch in Japan und den USA. Längst hat sich das Unternehmen einen seriöseren Namen zugelegt "K.S.international", längst werden die Schlüpfer aus französischer Spitze in einem Pariser Vorort produziert und längst haben sich die Mitarbeiter der Firma alle gefällige Titel zugelegt. Lyrich ist nun Managing Director. Als solcher macht sie sich sehr schnell die Führungsratschläge Machiavellis zu eigen und sichert sich bei den neu gegründeten Tochterfirmen sogleich die absolute Aktienmehrheit.

Je mehr die Umsätze wachsen und die Betriebsergebnisse steigen, um so nachhaltiger verändert sich das Gesicht des Konzerns, zu dem die kleine Firma mittlerweile mutiert ist. Dass schlechte Werbung auch zu guten Ergebnissen führen kann, zeigt sich in ihren Geschäften in London, die lange vor sich hin plätscherten, bis "dann eine gruppe militanter feministinen regelmäßig im hydepark gegen "KS" zickten...."

Lyrich erinnert mich ein wenig an die geschäftstüchtige, sehr erfolgreiche Beate Use, denn auch sie vertreibt unbeeindruckt erotische Produkte, die Männer erfreuen und hat damit durchschlagenden Erfolg. Lyrich, um es auf den Punkt zu bringen, bietet Onanisten das an, wonach sie sich verzehren: den verführerischen Duft von Frauen. Dass es diesen nicht umsonst gibt, steht für sie außer Frage.

Alle Buchstaben im Text sind klein geschrieben. Punkt und Komma gibt es nicht. Das ist auch gut so, denn die sich überstürzenden Ereignisse lassen dies im Grunde auch nicht zu. Indem Sylvia B. Klischees bis ins Extrem überzeichnet, bleibt sie ganz nah an der Wirklichkeit, die nicht selten schlimmer ist als jedes erdachte Klischee. Dass diese Wirklichkeit mit sarkastischen Untertönen dargestellt wird, macht den Reiz des Buches aus.

Sehr empfehlenswert für Menschen die Grotskes mögen und mit Sarkasmus kein Problem haben.

Anbei zwei Aufnahmen aus Lyrichs spetakulärem "Paradiesgarten", beigesteuert von der Hobbyfotografin Tuna von Blumenstein: Stilleben mit "schlüppis".:-))




Rezension:Schöne Frauen Poster und Kunststoff-Rahmen - Bodyscapes, Mountain Climbers (91 x 61cm)

Dieses bereits gerahmte Poster(91x 61cm) finde ich überaus witzig. Jene selbstverliebten Männer, die wenig Sinn für Ironie haben, werden vermutlich verärgert sein, weil der Fotograf ihr Größen-Ich auf die Schippe genommen hat.

Wie eine kleine emsige Ameisenseilschaft bewegen sich die Jungs nach oben, um bei der Angebeteten Anerkennung zu finden. Bei all ihren Bemühungen um Anerkennung und Erfolg vergessen sie den erotischen Moment im Leben und bemerken nicht, wo sie sich eigenlich befinden. Der zarte Brusthügel wird zur tückischen Eigernordwand.

Wo steigen die Bergsteiger hin? Was haben sie vor? Wollen sie gesehen werden? Während sich die Kletterer abzappeln in pausenloser Panik vor dem Sturz in die Tiefe, stimmt die Schöne einen Song von Marlene an und der geht so:



Rezension:Der Liebhaber (DVD)

"Der Liebhaber" ist eine Literaturverfilmung der gleichnamige Romans von Marguerite Duras . Regie führt Frankreichs Kultfilmer Jean- Jaques Annaud. Da ich Duras Buch nicht gelesen habe, kann ich keine Vergleiche zwischen Roman und Film anstellen und beziehe mich in meiner Rezension ausschließlich auf den Film. Die Handlung spielt in Vietnam in den 20er Jahren, wie man der Kleidung der Französinnen und den wenigen Autos, die man auf der Leinwand sieht, entnehmen kann. Vietnam war zu diesem Zeitpunkt französische Kolonie.

In der Eingangssequenz der Films sieht man ein junges, weißes Mädchen( Jane Marche), das auf einem Schiff auf dem Mekong reist. Es ist sehr zart, auffallend hübsch, hat hellwache Augen und zählt noch keine 16 Jahre. Das Mädchen steht an der Reling. Es trägt über seinen zu Zöpfen geflochtenen Haaren einen Männerhut. Aufgrund seines Schmollmundes wirkt es trotz seiner Kindhaftigkeit sehr sinnlich. Mit seinem wollweißen Leinenkleid und den strassbesetzte Schuhen mit relativ hohen Absätzen verkörpert es optisch eine Lolita- ähnliche Kindfrau.

Das Mädchen ist auf dem Weg zum Gymnasium nach Saigon. In dieser Stadt wohnt es in einem streng bewachten Mädchenpensionat. Seine französische Mutter und seine beiden Brüder leben auf dem Land, wo seine Mutter als Lehrerin tätig ist. Die Familie ist beinahe mittellos, weil man seine Mutter um ihr Geld betrogen hat und die Einkünfte, die sie als Lehrerin verdient bei dem ältesten Sohn verschwinden, der opiumsüchtig ist. Das Mädchen leidet unter dieser Familie. Es verachtet seine Mutter wegen ihrer Nachgiebigkeit dem ältesten Sohn gegenüber, den das Mädchen hasst. Es wünscht sich ein anderes, ein weniger hoffnungsloses Leben und möchte später Schriftstellerin werden, keinesfalls aber Mathematiklehrerin wie seine Mutter.

Auf dem Schiff begegnet ihm ein sehr gepflegt aussehender, junger Chinese( Tony Leung La-fei). Er trägt einen weißen Anzug, sehr gute Schuhe und ist offensichtlich der Besitzer der Limousine mit Chauffeur, aus der er aussteigt, um sich mit dem hübschen Mädchen zu unterhalten. Der Chinese ist 32 Jahre alt, Junggeselle, kommt gerade aus Paris und ist auf dem Weg zu seinem Vater, einem reichen Kaufmann aus China. Obschon die Chinesen in Vietnam als Kaufleute das Monopol haben, werden sie von den französischen Kolonialherren als Menschen 2. Klasse betrachtet und eigentlich dürfte das, was in der Folge zwischen den beiden Personen geschieht, sich gar nicht ereignen, weil es den gesellschaftlichen Gepflogenheiten völlig widerspricht.

Der Chinese lädt das Mädchen dazu ein sich in seiner Limousine zu Schule fahren zu lassen. Während der Fahrt dorthin unterhalten sich die beiden und berühren sich beinahe zufällig an den Händen. Das Mädchen ist von dem jungen Mann und möglicherweise auch von dessen Reichtum sehr angetan, fährt wenige Tage nach seiner ersten Begegnung mit ihm in eine seiner Wohnungen. Der Chinese erklärt ihm, dass sein Vater ihm diese Wohnung als Liebesnest eingerichtet habe, damit er sich hier mit seinen Geliebten treffen könne. Es sei üblich dass junge, reiche Chinesen mehrere Geliebte haben. Das Mädchen fordert den Chinesen auf mit ihm genau das zu tun, was er ansonsten mit seinen Geliebten mache.

Der junge Mann zögert, weil er befürchtet sich zu verlieben, woraufhin die Initiative von dem Mädchen aus geht. Der Chinese defloriert schließlich mit viel Einfühlungsvermögen das zarte Geschöpf. In dieser Nacht schlafen die beiden noch vielmals miteinander bei, weil ihre beiden Körper nacheinander verlangen, das gegenseitige, unbändige Begehren seinen Anfang nimmt. Die Beischlafszenen sind ganz unglaublich ästhetisch und dabei sehr erotisch dargestellt, ohne eine Spur pornographisch zu wirken.

Die Erzählerin im Hintergrund, die die Gedanken des jungen Mädchens in der Retrospektive verbalisiert, spricht immer wieder von der zarten Haut des Chinesen und von den feinen Facetten seines körperlichen Seins, die wohl eher die weibliche Seite an ihm verkörpern. Ganz offenbar fühlt sich das Mädchen genau davon angezogen, ganz offensichtlich ist diese Zartheit der Grund, weshalb diese blutjunge Zarte sich dem wesentlich älteren Mann bereitwillig öffnet. Er ist ihr aufgrund seiner Zartheit vertraut. Zwischen den beiden entwickelt sich während der dann folgenden Begegnungen, innerhalb derer sie immer wieder ihrer Lust frönen, eine tiefe Freundschaft. Sie berichtet ihm von dem Elend in ihrer Familie. Er erzählt ihr, dass er eine reiche Chinesin heiraten wird. Auch sagt er ihr, dass er sie niemals heiraten könne, weil sie keine Jungfrau mehr sei.
Dennoch bittet er seinen Vater um Erlaubnis das junge Mädchen anstelle der reichen Chinesin zu ehelichen, weil er das weiße Mädchen grenzenlos liebt. Der Vater akzeptiert diese Verbindung nicht, ihn berührt die tiefe Liebe seines Sohnes nicht.

Der Sohn unterwirft sich schließlich dem Willen seines Vaters, weil er von ihm materiell völlig abhängig ist. Er erzählt dem Mädchen später von diesem Gespräch. Es entgegnet lapidar, dass die Entscheidung seines Vaters sinnvoll sei, denn es liebe ihn nicht und hätte sich früher oder später ohnehin von ihm getrennt. Die junge Französin kennt das Gefühl der Liebe nicht. Sie ist ohne Liebe aufgewachsen. Sie weiß das was zwischen ihr und dem Chinesen geschehen ist nicht zu deuten. Als sie wenig danach erneut an der Reling eines Schiffes, das sie diesmal nach Frankreich bringen soll steht, nimmt sie die Klänge von Chopin wahr. Sie lauscht der Musik und jetzt beginnt sich ihr Herz zu weiten. Nun weint sie unsäglich , weil ihr bewusst wird, was dieser Mann ihr wirklich bedeutet....

Der mit Abstand beste Liebesfilm, den ich in meinem Leben gesehen habe. Die beiden Hauptdarsteller spielen ihre Rollen überzeugend. Die Dialoge sind ausgefeilt und regen zum Nachdenken an. Die filmische Leistung ist hervorragend, insbesondere, was die Darstellung der Beischlafsszenen anbelangt. Toll gemacht.

Die Bild- und Tonqualität sind bestens.

Rezension: Coigny Christian Le Studio Kunstdruck Foto Erotik Frau

Die geheimnisvolle Spannung dieses Bildes kommt zunächst über die fehlende Zuordnung des Umfeldes zur Ästhetik der Frau. Ist es ein Studio? Ihre Wohnung? Zieht sie ein? Oder aus? Wenn man den Titel liest, klar, es ist ein Studio! Ein Fotostudio? Das Atelier eines Malers? Fragen, die vom eigentlichen Kern ablenken, sie geradezu stilisieren zu einem Rätsel, zum Mitfühlen und Komplettieren.

Die liegende Nackte, frei schwebende Schulter, Hände über dem Kopf, sie wirkt platziert und doch meditativ - ein weiteres Rätsel wie das Bild insgesamt. Eine gelungene Pose im Vor-Spiel zum Bild, nicht logisch, aber wunderschön, nackt und doch behütet. Ein Moment beim Fotograf oder Maler, die Phantasien zum formenden Selbst, Kooperaton zwischen Künstler und Inhalt, ein sich hinstrecken zur Kunst.

Mir gefällt besonders die Unfertigkeit des Umfeldes im Vergleich zur Formvollendung des Körpers, zum Ausdruck eines Genusses zu sich selbst. Wunderschön!