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Rezension:Erotische Rezepte für Verliebte (Gebundene Ausgabe)

"Die Verliebten bereiten mit ihrem Festmahl die Feier des Orgasmus vor, die unbeschreiblichen Momente des Rausches: Entflammte Sinne, intensives, immer neu geschürtes Begehren, Körper und Seele entschweben in einem Wirbel voller Wunder...und zerfließen vor Lust." (S. 55)

Die Psychologin und Sexualtherapeutin Joelle Mignot ist eine leidenschaftliche Köchin. Sie weiß, dass die Liebe durch den Magen geht und stellt in diesem Buch 60 Gerichte vor, die sich für ein Liebesmahl verliebter Paare sehr gut eignen. Sie konstatiert, dass es der Sinnlichkeit und Raffinesse bedarf eine geliebte Person zu bekochen, wenn man sie auf diese Weise verführen, erobern und immer wieder aufs Neue fesseln möchte und zaubert unwiderstehliche Gerichte, die die Sinne betören und den Boden bereiten für einen gelungen Abend zu zweit.

Die oralen Wahrnehmungen sind es, aus denen das Begehren erwacht, lässt Mignot die Leser wissen und macht deutlich, dass verführen ursprünglich "auf Abwege führen", aber auch "lenken" bedeutet hat. Die zarten Häppchen und feinen Gaumengenüsse sind der Anfang des erotischen Lenkens, das natürlich auch des entsprechenden Tischgesprächs bedarf.

Dazu eigenen sich Mignots immer wieder eingeschobenen textlichen Beiträge vortrefflich. Gespräche über das Begehren und die Lust schaffen ein gutes Klima. Wobei man darauf achten sollte nicht zu sehr ins Intellektuelle abzugleiten. Das schadet der Lust. Mignot empfiehlt ein paar Tropfen Champagner ins Dekollete zu träufeln und ein Glas davon zu trinken, denn Champagner macht fröhlich und wirkt aphrodisierend, wie übrigens viele Ingredienzien in den Gerichten, die sie liebevoll zubereitet.

Die Psychologin erinnert daran, dass Erregung das Präludium der Lust ist. Diese anzunehmen bedeutet, dem Körper Raum zu verleihen, aber auch den Fantasien, die antörnen und, wie Mignot weiß, auf jene Gipfel kommen lassen, die man für unerreichbar hielt. Sie resümiert: "Im Rausch des intimen Miteinanders schreiten wir Stufe um Stufe gemeinsam voran".

Gewürze wirken nicht selten aphrodisierend und werden nicht ohne Grund von Mignot vielen Gerichten beigegeben. Immer wieder reflektiert die Psychologin Begriffe, wie etwa Libido aber auch Orgasmus, ein Begriff , der vom griechischen Wort "organ" abgeleitet ist, was "schwellen" oder "erregt sein" bedeutet. Wie jeder weiß, steht der Begriff für den Höhepunkt der sexuellen Lust und Erfüllung, der das Ziel eines gelungen Abends zu zweit darstellen soll.

Colette sagte einst, das "Kochen einen unbeschwerten Kopf voraussetzt, dazu Großzügigkeit und ein großes Herz", genau diese Voraussetzungen sind notwendig, wenn der Liebesakt erfüllend sein soll. Eine gute Köchin oder ein guter Koch werden auch immer gute Liebhaber sein. Das liegt in der Natur der Sache. Die sinnliche Wahrnehmungsfähigkeit schafft die notwendigen Voraussetzungen für lustvollen Genuss.

Mignot weiß, dass zu den Geheimnissen guter Paarbeziehungen das Bewahren des Sinns für Spiel und Lachen zählt. Man muss sich amüsieren können, um die Leichtigkeit des Seins im Fluss zu halten, die das Herz zum Schwingen bringt. Speisen Sie bei Kerzenlicht, hören sie gute Musik und trinken Sie mit Ihrem Herzens-Du einen schönen Weißwein, der hebt die Sinnlichkeit. Rotwein sollten Sie an solchen Abenden verbannen, er beeinträchtigt die Leichtigkeit des Seins und macht lustlos.

Ein empfehlenswertes Buch nicht nur für frisch Verliebte, sondern durchaus auch ein nettes Geschenk zu Silberhochzeiten.
Empfehlenswert!

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