Dieser schöne Fotobildband wurde von dem Fotografen David Drebin realisiert. Die Fotos sind nicht kommentiert und können insofern, unbeeinflusst durch eine Beschreibung, auf den Leser wirken.
Im Klappentext erfährt man, dass in den Arbeiten dieses Künstlers voyeuristische und psychologische Betrachtungsperspektiven auf einzigartige Weise zusammenkommen. Dem stimme ich zu, nachdem ich mich mit den Fotos länger beschäftigt habe. Seine Themen sind u.a. Humor und Sex, Melancholie und Sex und Melancholie und Humor.
Das knappe Vorwort ist in englischer, französischer, spanischer, italienischer und deutscher Sprache verfasst.
Seine Absichten erklärt Drebin unmittelbar bevor die Bilder präsentiert werden. Hier stellt er zunächst Fragen wie etwa:
"Sind Fotografien lediglich zu Bild gewordene Gedanken?"
Im Hinblick auf die abgelichteten Frauen fragt er:
Wer sind diese Frauen? Was sind ihre Träume? Was sind ihre Absichten? Was ist ihnen wichtig? Was denken sie wirklich über sich selbst und über andere?"
Foto: David Drebin |
Der Künstler wünscht sich übrigens, dass die Bilder, die überall auf der Welt aufgenommen wurden und zwar inmitten gewaltiger Meereslandschaften und dramatischer Stadtszenen, wie er hervorhebt, die von den tatsächlichen Situationen dieser Orte berichten, uns als Betrachter ermöglichen, diese Realität in der eigenen Fantasie wiederzuerleben.
Ich möchte Ihnen nun ein wenig über das, was ich im Buch sehe berichten. Dabei ist es natürlich unmöglich alle Bilder zu beschreiben. Hervorheben möchte ich diese, die mir am meisten gefallen.
Eine hübsche Blondine sitzt im roten Sommerkleid, das rücken-frei geschnitten ist, auf dem Teppichboden ihres Schlafzimmers. Dass es sich um ein Schlafzimmer handelt, erkennt man an einer Bettecke, die gerade noch auf dem Bild sichtbar ist. Das Bettlaken ist beinahe wie in Erwartung aufgedeckt. Die Frau blickt aus der begehbaren Fensterfront einer vermutlich sehr eleganten Penthouse-Wohnung am Central Park in New York auf die belebte Straße. Es ist bereits dunkel. Die Stadt ist erleuchtet. Die Frau wartet vermutlich auf ihren Geliebten, den sie in weißen Highheels zu empfangen gedenkt. Obschon man das Gesicht von ihr nicht sehen kann, erahnt man, dass sie bildschön ist. Ihr makelloser Rücken und ihre Löwenmähne, lassen keinen anderen Schluss zu.
Beeindruckend ist die Abendaufnahme eines Straßencafés in Paris bei Regen und auch die doppelseitige Meeresansicht, deren Glitzereffekte sich in den Augen einer anderen Frau spiegeln, die eine Seite zuvor und eine Seite nach der Meeresimpression nicht nur männliche Betrachter zu betören sucht.
Sehr sinnlich sind die roten, formvollendeten Lippen einer weiteren Frau, die sie sanft mit ihren rot lackierten Fingern berührt und dabei sehr sexy wirkt. Diese Brünette trägt ausgewaschenen Jeans und eine kurze schwarze Lederjacke. Ihre Sonnenbrille nutzt sie als Spiegel, um ihre vollen Lippen zu schminken, und zwar mit einem sündhaft roten Lippenstift.
Durch eine gläserne Tür erblickt man zwei Bordsteinschwalben. Sie tragen Highheels, Nylons, die an Strapsen befestigt sind und die Sinne anregende schwarze Korsagen. Ihre luxuriösen Pelzmäntel sind einladend geöffnet. Hier dürfen die Herren der Schöpfung ihrer Fantasie freien Lauf lassen.
Gefallen wird Männern auch jene Frau, die gerade eine Treppe hinab geht. Sie trägt rote Highheels, schwarze Strümpfe an Strapsen befestigt und eine ebenfalls schwarze Spitzenkorsage. Gleich darauf sieht man eine Schöne, von der ich vermute, dass sie nackt unter dem hurtig zugebundenen Trenchcoat ist. Von ihrem lustvollen "Quicky" kurz zuvor soll keiner etwas erfahren, so jedenfalls der Eindruck. Ihre nackten Beine sehen in den Highheels wirklich formvollendet aus. Der Liebhaber wird noch lange davon träumen.
Zwei wunderschöne Blondinen mit langen Haaren, es könnten Lesben sein, betören den Betrachter. Beide Frauen tragen hübsche Cocktailkleider. Die eine der beiden liegt auf einer Couch und wirkt sinnlich erregt, wie während der Ekstasemomente eines Beischlafs. Die andere sitzt breitbeinig auf den Knien der liegenden Frau und lichtet deren verzückte Gesichtsausdruck ab.
Eine Frau in einem super kurzen roten Minikleid steht an einem Zaun und ist von hinten aufgenommen. Sie trägt silberne Highheels und trägt vermutlich außer diesem roten Fummel nichts am Körper.
Sehr kunstvoll ist das Bild einer Nackten auf einem Stuhl. Ihre Brüste hält sie unter ihren gekreuzten Armen verborgen. Ihr Unterkörper liegt im Schatten und ist nur vage zu vermuten. Sie drückt ein leeres Weinglas fast verliebt an ihren Körper und goutiert offenbar das, was sich kurz zuvor auf diesem Stuhl ereignet hat, nach.
Foto: David Drebin |
Die Frau auf der Titelseite ist im Buch abermals auf dem gleichen Motiv zu sehen. Ihre Beine sind sehr gut in Szene gesetzt. Diese Beine haben es verdient gezeigt zu werden. Es folgen eine ganze Reihe von Stadtpanoramabildern und schließlich erneut eine schöne Brünette mit umwerfend attraktiven, sehr hohen Stiefeletten, die sie zu einem hellbraunen Body trägt. Sehr italienisch. Wirklich geschmackvoll. Sie hat ihren Körper leicht über das Geländer eines Balkons gelehnt, von dem aus man das Meer sehen kann. Auf der Doppelseite danach erlebt man das Meer und dessen Gischt in Blau- und Grüntönen.
Sehr schön ist ein Bild, das eine alte Bank bei Nacht zeigt. Sie ist von Büschen umgeben. Auf dieser Bank liegen ein paar sehr süße, hohe Sommerschuhe. Wo mag die dazugehörige Frau sein? :-))
Wunderschön ist ein Panoramabild von Barcelona am Abend und von einer schönen, diesmal romantisch gekleideten Frau am Meer. Einer solchen Frau schreiben Männer Gedichte, weil sie die Poesie ihrer männlichen Gegenüber beflügelt.
Die Silhouette einer nackten Frau auf einem Hotelbett weckt bei dem ein oder anderen Betrachter gewiss sexuelle Begehrlichkeiten. Bei mir entstehen eher andere Begehrlichkeiten, wenn ich die traumhaften Meeresbilder im Anschluss sehe. Capri muss ein Traum sein.
Empfehlenswert.
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