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Rezension:Vladimir Malakhov: Trade Edition (Ullmann) (Gebundene Ausgabe)

In diesem überaus beeindruckenden Bildband des Starfotografen Dieter Blum wird dem Betrachter das Können des russischen Tänzers Vladimir Malakhov facettenreich nahegebracht. Der Fotograf hat das Buch dem 2005 verstorbenen L. Fritz Gruber und seiner Frau Renate gewidmet.

Malakhov wurde nach seiner Ausbildung an der Moskauer Bolschoi-Ballettschule 1986 gleich nach seinem Abschluss als jüngster Solotänzer der Compagnie direkt an das Moskauer Klassische Ballett engagiert. 1995 dann debütierte er beim American Ballet Theatre an der Metropolitan Opera in New York City, seither ist er nicht nur als Erster Solotänzer beim American Ballet Theatre engagiert, sondern ist als ständiger Gast auch auf den Ballettbühnen in Wien, Stuttgart und Berlin aufgetreten. Im Oktober 2005 präsentierte er seine neueste Choreographie »Dornröschen« an der Deutschen Oper Berlin. Mit Gründung des Staatsballetts Berlin im Rahmen der Stiftung Oper in Berlin wurde er am 1. Januar 2004 dessen Intendant. Vladimir Malakhov ist Ehrenbürger der Stadt Kiew und Ehrenprofessor der Ukrainischen Akademie für Choreographie.

In einem Essay von Klaus Geitel fast zum Ende des Buches erfährt man, dass Malakhovs Tanz einem in die Luft geworfenen Staunen gleiche. Trotz aller Einbindung in den Stilwillen, dem er die schöpferische Arbeit des Staatsballetts unterwirft, behält er sich selbst gelegentliche Ausflüge in die Stratosphäre der eigenen Kunstfertigkeit vor. Wenn er vor Unternehmungslust strotzt, dann hat sein Tanz offensichtlich jede Erdnähe verloren und blitzt wie ein Feuerwerk auf die klägliche Erde nieder, dann scheint der Tänzer über den Wolken zu schweben und reißt alle, die ihm bei seinem Tun zuschauen mit. Dieter Blum singt in seinen Bildern das Hohelied einer Tanzkunst, die wie Geitel konstatiert, "nicht nur aus Ausrufezeichen und spektakulär hohen Sprüngen besteht, sondern eher aus dem künstlerischen Kalkül, Leben und Tod poetisch miteinander in Beziehung zu setzen."

Gleich zu Anfang der Bilderdokumentation lernt man den Tänzer als hübsches Kind kennen, das früh schon mit Ballettübungen beginnt. Dann aber folgen die meisterhaften Aufnahmen, die den bildschönen Tänzer nicht selten nackt tanzend zeigen. Seine Körperformen sind ideal. Er ist gut durchtrainiert, aber nicht über Gebühr muskulös, eher androgyn mit gewaltigem Penis, der leicht erigiert erscheint, wenn Malakov wie Amor persönlich durch die Lüfte schwebt. Auf einem weiteren Foto ist der nackte, blonde Schönling gemeinsam mit einem jungen schwarzen Tänzer abgelichtet. Mit seiner rechten Hand umfasst der Schwarze den Brustkorb Malakhovs, der sich mit dem Rücken an ihn lehnt, während die lange, schmale Hand des Schwarzen auf dem Penis des Tänzers ruht.

Malakov tanzt auch mit nackten Frauen, wie etwa mit Nadja Saidakova, trägt sie alle durch die Lüfte und huldigt ihnen auf diese Weise wie man Göttinnen huldigt. Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass der nackte Körper Malakhovs, dem des Adonis gleicht und man sich an seinen Gesäßmuskeln beim Tanz nicht satt sehen kann. Die Fotos im Buch sind seinem beruflichen Werdegang zugeordnet. Sehr schön sind Aufnahmen der Tänzerin Polina Semionova und von Beatrice Knob, die der Tänzer Ronald Savkovic nackt überfliegt. In der Folge darf man sich einer Reihe sehr attraktiver nackter Tänzer und Tänzerinnen erfreuen. Vladimir Malakhov ist der Gott unter allen, seine erotische Art sich zu bewegen, sein traumhaft schöner Körper, die feminine Anmut seinen Gesichtes machen ihn unwiderstehlich. Dieser Tänzer ist eine Frauenfantasie, ein Mann, der nicht nur verspricht anmutig wie eine Feder über Frauen zu schweben, sondern es auch wirklich tut.

Ein tolles Buch mit ganz außerordentlich gelungenen Bildern.


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