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Rezension: Verführungen-Tina Trumpp- teNeues

Tina Trumpp ist eine Fotokünstlerin und Musikerin, die zahlreiche internationale Fotopreise gewonnen hat. Mit ihrer Familie lebt sie in der Nähe von Stuttgart. 

Im Vorwort zu diesem erotischen Bildband schreibt sie, dass für sie die Auseinandersetzung mit dem weiblichen Akt eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration sei. Die fotographische Darstellung des Körpers ermögliche es ihr, die innere Welt des Menschen auszudrücken. Dabei ist es ihr wichtig, einen Ausdruck von weiblicher Zärtlichkeit ohne männliche Dominanz zu schaffen, um auf diese Weise eine bewusst spürbare Nähe zu den dargestellten Musen zu erzeugen.

Das wesentlichen Element der vorliegenden Fotografien sei die besondere Farbgebung, so Tina Trumpp, mittels derer die Nuancen des höchst individuellen, charakterischen Anlitzes der jeweiligen Muse gezeigt werde. Dem stimme ich zu.

Der Künstlerin liegen die Kraft, Stärke und Anmut der Weiblichkeit besonders am Herzen, gemeint-ruhig und ausgeglichen, in einer Balance mit sich selbst und von absolut natürlichem Selbstbewusstsein. 

Ihr Blick auf die Modelle zeichnet sich m.E. dadurch aus, dass er die Ästhetik die klassischen Schönheiten in den Vordergrund stellt und bei aller Nacktheit zu aller erst die ausdrucksvollen Augen und die Zartheit des Weiblichen hervorhebt. 

Die schlanken, aber nicht überschlanken Musen umspielt ein Hauch von Romantik. Dabei erzählen die einzelnen Fotographien Geschichten, die niemals frivol oder kitschig daherkommen, sondern an Traumwelten hervorragender Dichter wie etwa Rilke erinnern. 

Hervorheben möchte ich das Foto "Die Sünde" aus dem Jahre 2020, das eine sehr verführerische Frau zeigt im Habitus einer Hofdame mit viel Contenance. Sie könnte im frühen 19. Jahrhundert gelebt haben. 

Sehr modern hingegen mutet trotz des fließenden Hemdstoffes das Bild " Sweet Seduction"(2017) an. Die atemberaubend schöne Figur und die Haltung dieser Muse erinnert an eine graziöse Balletttänzerin.

Nur wenige Modelle räkeln sich im Bett und eine nackte Eva hält eine Flamingoblüte vor ihre Scham, die wegen ihres  phallischen Blütenfruchstandes unterschwellig daran erinnert, dass es im Paradies einst auch einen Adam gegeben haben muss. 

Was die Fotografin perfekt herausarbeitet, sind die dezenten Kurven der Modelle, die selbst nackt angezogen und in gewisser Weise unnahbar wie Göttinnen wirken.

Das mit Abstand schönste Bild trägt den Namen "Die Unschuld" und suggeriert den Beginn einer Hochzeitsnacht irgendwann zu Zeiten der Romantik... Dem Zauber dieses Bildes kann sich keiner entziehen. Es präsentiert ein Stück Kulturgeschichte.

Maximal empfehlenswert. 

Helga König 

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Rezension: NUDE- Stefan Rappo- Yellow Korner- teNeues

Die wahrlich ästhetischen Aktaufnahmen in diesem Bildband hat der Schweizer Fotograf #Stefan_Rappo (geboren 1972) realisiert. Als er 30 Jahre alt war,  kündigte er seinen Job als Konstrukteur von schwerem Forstgerät, um in Südfrankreich Fotografie zu studieren. Anschließend ging er nach Paris und arbeitete als Fotoassistent für Camilla Akrans, Bruno Aveillan und Peter Lindbergh, mit dem er seit über sieben Jahre zusammenarbeitet. 

Parallel dazu entwickelte er seine eigenen Projekte, darunter inszenierte er filmische Fotogeschichten, Porträts und weibliche Aktaufnahmen.

Wie er eingangs im Buch betont, hat ihn die weibliche Aktfotografie schon immer fasziniert und hier das Spiel zwischen Emotionen, Formen, Linien, Licht und Erotik, doch auch zwischen Realität und Fiktion. Für ihn ist die Aktfotografie nicht mehr oder weniger als eine Ausdrucksform der #Kunst.

Die meisten Bilder für #NUDE sind, so Rappo, auf seinen unzähligen Reisen entstanden, teilweise auch in Paris, wo er derzeit lebt. Nicht wenige sind vorausgeplant, inspiriert von Standorten, Farben, Situationen und Ambiente, mitunter auch "ganz einfach als Resultat von Spontanität, Zufällen und dem Aufeinandertreffen unterschiedlicher Menschen." 

Seine Priorität basiert nicht auf Spektakel und Provokation, sondern auf Harmonie zwischen den Modellen und Orten, wo er sie fotografiert. Stefan Rappo möchte die Betrachter einladen, eigenen Gedanken und Geschichten freien Lauf zu lassen. Er möchte mit seinen Bildern berühren.

In meinen Augen zählt dieser Aktbildband zu den schönsten, die ich kenne, weil die Bilder überaus ästhetisch sind und die Frauen Sanftmut ausstrahlen. Natürlich spielt Erotik eine Rolle, doch sie wirkt nie aufdringlich. Im Zentrum stehen Frauen mit schönen, intelligenten Gesichtern und wohlgeformten Körpern, die durch ihre Feinsinnigkeit berühren.

Ein Buch, das auch Frauen gefällt, weil sie sich verstanden wissen und Subjekt bleiben..

Maximal empfehlenswert

Helga König

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Nude - Aktfotografie zwischen Intimität und Distanz (Englisch, Deutsch, Französisch) - 30x23,5 cm, 208 Seiten

Rezension: Marc Lagrange - Chocolate-teNeues

Der Belgier Marc Lagrange (1957-2015) hat sich in kürzester Zeit einen Namen gemacht – als einer der originellsten und talentiertesten Porträt- und Aktfotografen weltweit, schreibt teNeues und teilt des Weiteren mit, dass er mit seiner charakteristischen Vorliebe für ausschweifende Szenen akribisch opulente Kulissen zusammengestellt habe, die den Zeitgeist überdauerten. Von der Kritik gefeiert, wurden und werden seine offensichtlich aus einer anderen Welt stammenden Aufnahmen rund um den Globus gesammelt und ausgestellt.

Das Atelier Marc Langrange teilt den Betrachtern der Fotos in diesem Bildband mit, dass #Chocolate einen Blick in jene Zeit gewährt als Marc recht intensive mit dem Polaroid 100 Chocolate gearbeitet hat. Die meisten Bilder entstanden am Set, die für Projekte mit Großbildkamaras gedacht waren. Dank der Besonderheiten der Polaroidform gewannen sie eine ganz eigene Qualität, die für seine Schwarzweißästhetik wie gemacht erscheint und die intensive Atmosphäre seiner Fotographien mit ihren schokoladenbrauen Schatten und den cremefarbenen Spitzenlichtern zusätzlich unterstreicht.

Was es zu sehen gibt? 

Eine Fülle phantastischer Aktfotos, so etwa zwei Werke genannt "Eve´s Apple I + II."  Die beiden Bilder sind im Jahre 2010 entstanden. Eine wunderschöne nackte Frau überlegt zunächst, was sie mit dem Apfel in ihrer Hand machen soll und entscheidet sich, ihn selbstvergessen zu balancieren. Sie hätte es dabei belassen sollen, dann hätte der Sündenfall womöglich  nicht stattgefunden und alles wäre so paradiesisch geblieben wie es auf vielen Seiten des Bildbandes gezeigt wird.

Weitere Doppelaufnahmen erzählen kleine Geschichten, so etwa "La Fille de Paris I+II". Hier verwandelt sich durch eine bestimmte Pose eine gerade schüchterne junge Frau in kokette Dirne.

Le Soir, 2012 ist eine Aktaufnahme, die eine bildschöne, unnahbare Frau im Halbdunkel zeigt. Von irritierender Schönheit sind auch die weiteren Frauen, die in ihrer Nacktheit niemals obszön wirken.

Die halb-entblößte Camille mit ihren schwarzen Seidenstrümpfen und den dazu gehörenden Strapsen erscheint wie eine Göttin und nicht wie ein Sexualobjekt. All die nackten Schönen bei gymnastischen Übungen oder beim Ballett vermitteln eine Art von Erotik, die für die hohe Empfindamkeit des Fotografen spricht.

Der Blick auf die Frauen ist stets erkennbar wertschätzend. Marc Lagrange spielt mit der Kleidung, entblößt, indem er enthüllend verhüllt. Seine Modelle in der freien Natur wirken wie Traumgebilde in Männerphantasien, unwirklich, nicht berührbar.

Am besten gefällt mir das Foto "Capuacu, 2010". Die Ausstrahlung dieser jungen Frau lässt sich kaum in Worte fassen. Seele pur, dabei nachdenklich und sinnlich zugleich.

Die farbigen Modelle- auch solche gibt es- wirken durch die schokoladenbraunen Schatten wie in die Fotos eingepasst, überaus ästhetisch.

Man ärgert sich spontan, dass auf zwei Bildern ein alter, recht beleibter Lüstling den nackten Körper einer junge Wasserstoffblondine anfasst und erkennt die Unnatürlichkeit der Situation. Weg mit diesem untauglichen Verführer. Er hat in diesem Paradies nichts verloren.

Dann doch lieber lesbische Lolitas, die schüchtern in die Kamera blicken! Auch diese kann man bewundern.

Skurril ist die Geschichte des Priesters. Hier verschweigen die Aufnahmen nichts, lassen aber das Geschehene im Kopfkino erst entstehen. Toll gemacht,

Was bleibt zu sagen? Jedes der Bilder huldigt der Schönheit und Unnahbarkeit der Frauen, die im Status der Göttinnen abgelichtet, nichts für Männer auf dieser Welt sind. Was diesen bleibt,  ist die Göttinnen zu bestaunen. Der Bildband  bietet  eine perfekte Möglichkeit  hierzu.


Sehr empfehlenswert.

Helga König

Im Fachhandel erhältlich

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Rezension: Sex & Cigarettes Daniella Midenge- teNeues

DANIELLA MIDENGE ist eine fotografische Autodidaktin mit Schwerpunkt auf kontrastierenden Bildelementen. Ihr erstes Magazincover, das in New York entstand, lancierte sie bei der Marie Claire mit Candice Swanepool und Behati Prinsloo als Covermodels. Anschließend folgten weitere Aufträge für illustre Hochglanzmagazine wie Vogue, Harper’s BAZAAR und L’Officiel. Auf diese Weise wuchs ihr hochkarätiger Kundenstamm weiter. Mittlerweile zählen auch H&M und Swarovski zu Daniellas Portfolio. 

Im vorliegenden Bildband präsentiert DANIELLA MIDENGE schöne Frauen voller Erotik. "Sex and Drugs and Rock and Roll" war vorgestern, "Sex& Cigarettes" war gestern. Was bleibt, dokumentiert die Fotografin in diesem Bildband.

Spannend dabei ist der Blick von Frau auf Frau. Die Sinnlichkeit der Modelle wird mitunter gebrochen, weil sie in irgendeiner Form Grimassen schneiden, die Schminke verlaufen ist und irgendetwas vordergründig unstimmig erscheint. 

Auf diese Weise bekunden die  Frauen unmissverständlich, dass sie leben und alles andere als Puppen sind. Sehr schöne attraktive Frauen wie Lena faszinieren durch ihren formvollendeten, entblößten Körper. So geht sie in Mexiko an einem einsamen Strand entlang. Ihr Gesicht verdeutlicht, dass sie nachdenklich ist. Das macht den besonderen Reiz dieser Frau aus, die nur von sehr selbstbewussten Männern, wenn überhaupt, angesprochen wird, wie man vermuten darf. 

Frauen, die rauchen, gelten heutzutage als fehlemanzipiert, doch das soll nicht das Thema der Bildbetrachtung sein oder etwa doch? Keine Ahnung, vielleicht doch dieser wunderschöne Frauentyp, der durch einen gut modellierten Körper auffällt, dessen Rundungen sich aber gottlob in Grenzen halten... So sieht man beispielsweise die nackte Emma, die gequält auf Krücken geht und weiß, sie ist die Frau des Gestern, auf dem Weg der Genesung, auf dem Weg der Selbstfindung. 

Viele der Modelle sind in Bewegung. Als Männerfantasie eignen sich gewiss nicht alle, denn die Modelle hier sind vielleicht ein wenig zu maskulin, vielleicht ein bisschen zu durchtrainiert, vielleicht ein wenig zu Angst einflößend, was die Blicke anbelangt. Es sind Frauen, die von Frauen, keineswegs nur von Lesben, aufgrund ihrer speziellen Attraktivität gemocht werden, die Männer erst auf den zweiten Blick sehen.

DANIELLA MIDENGE sieht mit dem Auge einer Frau, die in der Lage ist, ihre Geschlechtsgenossinnen wert zu schätzen.

Schöne Fotos sind es allemal, Fotos für Kenner, die vor Amazonen keineswegs zurückschrecken, sondern sich von ihnen in eine Welt entführen lassen, in der die Erotik einer Frau sich in ihren Augen spiegelt und zwar nicht vordergründig lasziv. 

Sehr empfehlenswert 

Helga König 

Überall im Fachhandel erhältlich

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Sex & Cigarettes

Rezension Tribute- Frank de Mulder- teNeues

Der renommierte Fotograf Frank de Mulder begreift seinen neuen Fotoband als Hommage der Leidenschaft, gleichwohl aber auch als eine Hommage an all jene Menschen, die ihn beim Entdecken und Kultivieren seiner Leidenschaft unterstützt haben. 

Dabei hebt er speziell Michèle van Damme hervor, die er als seine rechte Hand benennt. Das Werk enthält die schönsten seiner inzwischen fünf erschienen Bücher und einige bislang noch nicht veröffentlichte Fotos. Damit präsentiert sich diese Publikation als fotografische Autobiografie. 

Nach dem Vorwort, das in englischer, deutscher und französischer Sprache abgedruckt ist, kann man sich in seine erotische Bilderwelt vertiefen. Zu sehen sind primär Schwarz-Weiß, aber auch einige Farbfotos. Es handelt sich um Aktaufnahmen sehr schöner Frauen in traumhaften Umgebungen. 

Besonders beeindruckend ist die Silhouette einer blonden, nackten Schönheit, die ein seidenes Tuch im Wind flattern lässt. Eine Sonnenanbeterin mit äußerst ästhetischem Körper scheint hier auf ihren Gott in einsamer Landschaft zu warten. Andere Schönheiten sind ebenfalls einer kargen Gegend ausgesetzt und wirken wie Blumen, die diese Wüstengebiete in Paradiese verwandeln. 

Es sind Frauen, die trotz ihrer Nacktheit bekleidet erscheinen, Frauen, die sich durch Blicke nicht berühren lassen. Es sind Göttinnen, von denen Männer träumen, wohl wissend, dass sie niemals Objekte ihrer sexuellen Begierden sein werden.  

Wundervoll sind die Bilder nackter Schönheiten, die sich stolz Gott Poseidon zuwenden, den sie im Meer vermuten. Ihr Körper ist ein Versprechen. Fantastisch auch sind die Hippiemädchen, die einander küssen, ohne den Eindruck zu erwecken, lesbisch zu sein. 

Es folgen dann aber immer auch wieder erotische Bilder von Frauen, die teilweise lesbisches Verhalten suggerieren. Die Modelle haben auffallend schöne Beine und wohlgeformte Brüste. Das soll nicht unerwähnt bleiben. Es wird mit Männerfantasien gespielt und es werden Geschichten angedeutet, die das Kopfkino des Betrachters dann individuell gestalten kann. 

So sieht man zwei Frauen, die eine nackt, die andere halb angezogen auf einem kleinen Balkon einer uralten Villa, die sich unentdeckt glauben beim angedeuteten Liebesspiel. Auch auf anderen Fotos werden lesbische Szenen präsentiert, dabei aber niemals als pornografische Realität, sondern stets als angedeutete, poetische Möglichkeit. 

Wer Freude an ästhetischen Aktbildern entwickeln kann, wird hier Seite für Seite begeistert sein von dem Mysterium "Frau", dem der Fotokünstler Frank de Mulder facettenreich huldigt, indem er dieses Mysterium so zeigt, wie es sich selbst gerne wahrnimmt und vom Betrachter als Ideal nicht grundlos bestaunt wird. 

Sehr empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: The Great Beauty (Englisch) Gebundene Ausgabe von #Federico_Pignatelli (Autor) #teNeues

© The Great Beauty
 by Federico Pignatelli della Leonessa, 
published by teNeues, www.teneues.com. 
Photo © 2015 Art and Fashion Group. 
All rights reserved. 
www.pier59studios.com, 
www.artandfashiongroup.com 
Federico Pignatelli della Leonessa ist Gründer, Eigentümer und Präsident des weltweit größten und renommiertesten Studiokomplexes für Fotografie in New York, Pier 59 Studios. Der gebürtige Römer ist nicht nur als Fotograf tätig, sondern sammelt auch mit Begeisterung fotografische Kunst. Darüber hinaus ist Pignatelli Gründer und Präsident der Art and Fashion Group (AFG). Dabei handelt es sich um eine Dienstleistungsholding für die Werbe- und Mode-industrie, zu der unter nicht zuletzt eine Modelagentur sowie eine Produktionsfirma gehören.

teNeues informiert, dass  das Produktionsteam mit elf ausgewählten Models  zur spektakulären John-Paul-Getty-Villa im italienischen Ladispoli aufbrach.  Dort überrage seit 1640 das ikonische Bauwerk die Mittelmeerküste vor den Toren Roms. Hier  auch erwachte das Kreativprojekt nach sechs langen Tagen und Nächten im November 2014 zum Leben  und zwar unter kalten und widrigen Bedingungen,  dabei aber in glanzvoller und idyllischer Abgeschiedenheit.

Das vorliegende  Meisterwerk der Mode- und Erotikfotografie präsentiert die klassischen und modernen Elemente des Mediums in bewährter Hasselblad-Digitaltechnik und modernster digitaler Videotechnologie der Red 6K Dragon. 

Der hochwertige Fotobildband ist eine Ode an die Schönheit von Frauen, deren Erotik in geheimnisvoller Art sich dem respektvollen Betrachter vielschichtig offenbart. Gleich zu Beginn lassen zwei Frauen in zauberhaften Abendkleidern erotisches Interesse aneinander erkennen und auch die anderen Ladys im Buch lassen erahnen, dass in der John-Paul-Getty- Villa Männer schon lange keine Rolle mehr spielen. 

Jede der abgelichteten Schönheiten besitzt einen formvollendeten Körper. Besonders interessant in Szene gesetzt werden diese durch die musizierenden Frauen, die weltentrückt ihrer Passion nachgehen. 

Die Bilder setzen ihren Schwerpunkt nicht auf nackte Haut, sondern auf Träume, auf Welten, die dazu veranlassen, in sich rein zu hören und zu fühlen, dass es noch immer Geheimnisse zu lüften gibt, wenn Frauen im Spiel sind. 

Diese hoch-erotischen Bilder sind niemals  vulgär und bestechen durch ihre subtile Distanz, die dem Betrachter sagen will: "Berühr mich nicht, noch nicht einmal mit den Augen. Ich bin nicht von dieser Welt.

Der Autor spendet dem IRC (International Rescue Committee) alle seine Einnahmen an dem Buch- www.rescue.org

Überall im Fachbuchhandel erhältlich

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Rezension: #Senza_Parole #Marc_Lagrange- #teNeues

Dies ist nach "Diamonds & Pearls" der 2. Fotoband des belgischen Fotografen Marc Lagrange. "Senza Parole" ist eine Hommage an die Frauen und besticht durch traumhafte erotische Bilder in Schwarz-Weiß und Farbe.

Der Reigen beginnt mit einer Frau, die im schwarzen Abendkleid mit  durchsichtigem Spitzenoberteil wie tot in einem mondänen Swimmingpool auf dem Wasser ruht. Man denkt sofort an Ophelia und ist gespannt, welche Geschichten die dann folgenden Aufnahmen offenbaren. 

Bilder schenken, wenn sie gut gemacht sind, dem Betrachter Träume. 

Der Künstler spielt mit Spiegelbildern, um den weiblichen Narzissmus anzudeuten, der in unseren Tagen eine nicht unbedeutende Rolle verkörpert. 

Eine dunkelhäutige Schönheit mit einem formvollendeten Körper ruht nackt nur mit einem Turban bekleidet und einem dicken, goldenen Armreif geschmückt auf einem handgewebten Teppich. Wahrnehmbar ist  ihre prachtvolle Rückenansicht. Das eine Bein hat sie leicht nach oben gehoben. Dort  hat ein bunter Papagei Platz genommen. Ein Stillleben wie aus Tausendundeiner Nacht..., aber auch eine Botschaft....

Plötzlich fühlt man sich in die Werkstadt Michelangelos versetzt. Dort steht sein David. An dessen Fuß sitzt eine nackte Schönheit, die erkennen lässt wie riesengroß die von dem italienischen Renaissancekünstler geschaffene Skulptur tatsächlich ist. Danach folgt  erneut  die Rückenansicht einer Frau, die aufgrund ihrer Frisur auch in ein anderes Jahrhundert passen würde. 

Alle gezeigten Frauen haben etwas Geheimnisvolles und Unnahbareres, selbst wenn sie in geradezu verzückter Pose, sich nackt räkelnd zu sehen sind. Traumhafte Körper und optimale Brustformen werden präsentiert und eine Frau mit einem schwarzen Spitzenschleier vor dem Gesicht, der mehr zeigt als er versteckt. Sinnlichkeit pur.

Eine der schönsten Frauen im Buch sitzt nur mit einer weißen Korsage bekleidet auf einem Barhocker. Ansonsten ist nichts zu erkennen. Ihr Gesicht ist so formvollendet, dass man erst beim zweiten Hinsehen ihre tollen Beine bewundert und einen Blick auf die spitz zulaufenden High Heels wirft. Eine Schönheit, trotz der Aufmachung unberührbar...

Bedauerlicherweise kann ich nicht über alle Bilder etwas sagen, denn dies würde den Rahmen der Rezension sprengen. Die Aufnahmen in der Skulpturenwerkstatt irgendwo in Italien im frühen 16. Jahrhundert begeistern mich am meisten und lassen mich an Schillers Laura denken, die dort in Gestalt der nackten Frauen zu neuem Leben erwacht. 

Die Modelle des Fotografen faszinieren in ihrer Schönheit und lassen oftmals lange inne halten, das gilt auch für die drei Grazien, deren Brüste wie gemalt ausschauen. 

Man kann offenbar von einem schönen Gesicht auf einen ästhetischen Körper schließen. Das jedenfalls suggerieren diese Aktaufnahmen. 

Auf den letzten Seiten begegnet dem Betrachter eine Frau, die an eine griechische Göttin erinnert. Ich assoziiere die Schöne mit Artemis, der Kopfbedeckung wegen. Die Augen, der Mund und die Brüste, nein, einfach alles ist  formvollendet. 

Skurril muten die Bilder auf den letzten Seiten an. Man denkt an Bacchantinnen. Es sind keine Schönheiten im eigentlichen Sinne, sondern wohl eher Objekte der Begierde. 

Schöne Frauen sind unberührbar und waren es stets. Man  muss sie bewundern wie Kunstwerke.
Das die Botschaft dieses vortreffliches Buches.

 Fotokunst in subtilster Form.

208 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
55 Farb- und 104 Duplex-Fotografien
Text in Englisch und Französisch

Sehr empfehlenswert 

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zu teNeues und können das Buch dort bestellen. Sie können es aber auch direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.

Rezension: Frank de Mulder Heaven - teNeues

Der Fotograf Frank de Mulder ist bekannt für seine erotischen Bilder von erster Güte. In dieser Buchsaison ist nun der vierte Band seiner Aktfotografien erschienen. Ob die Schauplätze exotisch, die Modelle umwerfend und die Geschichten, die mittels der Bilder erzählt werden, faszinierend und aufreizend sind, können die Betrachter beim Studieren der Aufnahmen am besten selbst entscheiden. Mich jedenfalls haben die Kompositionen begeistert.

In Vorwort des Fotografen, das in englischer, deutscher, niederländischer, französischer und spanischer Sprache abgedruckt ist, lernt man diesen Fotokünstler als einen Menschen kennen, der kein Problem damit hat,  seine beste Freundin Michele, mit der er stets gemeinsam am Set arbeitet, als die Person zu benennen, ohne die er heute nicht dort stünde, wo er als Fotograf mittlerweile angesiedelt ist: ganz weit oben im Fotografen- Himmel.

Was erwartet den Betrachter diesmal im Hinblick auf die Bildmotive, die übrigens zumeist in Schwarz-Weiß gehalten sind? 

Da ist zunächst die Rückenansicht einer wunderschönen, nackten Frau, die aufs Meer blickt. Es muss Venus sein in ihrer unvergänglichen Schönheit. Wie so oft in Bänden mit Aktfotos, werden auch bei Frank de Mulder attraktive Frauen bei andeutungsweise lesbischem Tun gezeigt. Das scheint Männer, die im Konkurrenzmodus leben, immer wieder besonders anzutörnen. 

Zu sehen ist ein barbusiges, nur mit einer Shorts bekleidetes Hippie-Mädchen, eine Gitarre-Spielerin mit Blumen im Haar. Sie raucht und gehört offenbar ähnlich wie ihre beste Freundin, mit der sie auf dem Folge-Foto innig "knutscht", ins Kopfkino jung gebliebener 68er. 

Tollen Fotos von einer weiblichen Schönheit, die mit einem hauchdünnen, nassen Gewand bekleidet, gewissermaßen dem Meer entsteigt,  folgen immer wieder Bilder von nackten Frauen in unmittelbarer Nähe des Meeres. Griechische Göttinnen, was sonst!

Die Modelle bestechen durch formvollendete Körper und Gesichter mit niveauvollem Ausdruck. 

Immer wieder wird lesbisches Verhalten angedeutet. Die Botschaft lautet offenbar: Schöne Frauen haben sich von Männern verabschiedet und leben mittlerweile in einem anderen Kosmos, den Männer nur noch im Rahmen dieser hochwertigen  Bildbände bewundern können.

Was unterscheidet  einen solchen Bildband von pornografischen Bildern im Netz, wird sich der ein oder andere fragen.  Neben perfekten Aufnahmen vor allem das Niveau und  die Kunst der Andeutung. Sie setzt sensible  Betrachter voraus, die sich an erotischer weiblicher Schönheit berauschen können, einfach der Ästhetik wegen 

Sehr empfehlenswert.

Helga König

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Rezension: 100- One Hundred Great Danes- Bjarke Johansen, Simon Rasmussen- te Neues

Mit vielseitigen Œuvres und der weltweiten Anerkennung als herausragende Vertreter ihres jeweiligen Fachs zählen der Fotograf Bjarke Johansen und der Kreativdirektor Simon Rasmussen sowohl in ihrer Heimat Dänemark als auch in internationalen Kreisen zu den Aktivposten lebendiger Kreativität, entnimmt man der Homepage von te Neues.

Der vorliegende Fotoband verneigt sich als Werk von sieben Jahren vor den Frauen Dänemarks – vor ihrer weiblichen Schönheit und persönlichen Integrität, liest man weiter. Die 100 Porträtierten kommen aus unterschiedlichsten Bereichen. Es handelt sich um Models, Sängerinnen, Schauspielerinnen, Künstlerinnen, auch Studentinnen.

Dem Leser falle nicht nur sofort auf, wie stolz diese Frauen auf ihren Körper und ihre Ausstrahlung sind, sondern auch, welche unbeugsame Kraft und Zielstrebigkeit von ihnen ausgehe.  

Ob das so ist, möchte ich im Rahmen meiner Rezension nun feststellen.

Wie die einzelnen Models heißen und wann sowie wo die Schwarz-Weiß- Fotos realisiert wurden, ist den Aufnahmen stets beigefügt worden. Lobenswert. Es handelt sich bei den Bildern um Aktaufnahmen, die frei von anzüglichen Posen, einfach wunderschön sind.

Dies gilt speziell auch für die Fotos, die Frederike Winther zeigen, eine selbstbewusste, hocherotische Frau, die edel und dadurch unberührbar erscheint. Wegen der stolz präsentierten linken Brust  ist sie eindeutig eine Amazonen-Königin. Keine Dänin.

Dann ist da Mathilde, eine sensible Schönheit mit einem formvollendeten Körper, der einem Kunstwerk gleicht.

Nicht alle Frauen im Buch verfügen über einen solch optimalen Körper, dennoch aber sind die Körper beeindruckend ästhetisch. Dessen sind die Frauen sich auch bewusst, ohne in Eitelkeit zu verfallen.

Vollkommene Schönheit fordert viel von einer Frau, einen optimalen Körper, einen ebenmäßiges Gesicht mit klugem Seelenausdruck. Natur plus Disziplin schafft das mitunter für einige Jahre.

Solche Frauen überfordern aber männliche Betrachter fast immer. Sarah Grünewald hat sie beinah, auch Laura Julie ist damit gesegnet und auch Ingrid Munch, deren Augen  sehr geheimnisvoll sind und deren Körper an jenen von Aphrodite erinnert.

Doch es geht ja um etwas anderes: um unbeugsame Kraft, Ausstrahlung und Zielstrebigkeit. Hier finde ich zwei Frauen, die dies auf faszinierende Weise  verkörpern. Es handelt sich um Sophie und Katrine Bay Ejlersen.  Vermutlich verunsichernd für viele Männer, denen es bei Frauen ja um anderes zumeist geht.

Auf  Seite 177 entdecke ich sie endlich. Es ist eine Studentin mit flachsblonden Haaren, einem traumhaften Körper und einem ebenmäßigen, intelligenten Gesicht, das feinsinnig erscheint. Selbstbewusst wirkt sie, dabei frei, zielstrebig und von unbeugsamer Kraft.  Eine Dänin, von der nicht nur Nordländer träumen und die das Ideal verkörpert. 

Empfehlenswert.

Helga König

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Rezension: Pirelli- Der Kalender. 50 Jahre und mehr- Philippe Daverio , Hardcover, 30 x 30 cm, 576 Seiten

Anlässlich der Feier des 50. Jahrestages des Pirelli Kalenders präsentiert TASCHEN einen Retrospektivband mit Nachdrucken der vollständigen Kalender, fotografiert u.a. von Richard Avedon, Peter Beard, Patrick Demarchelier, Nick Knight, Karl Lagerfeld, Inez van Lamsweerde und Vinoodh Matadin, Annie Leibovitz, Peter Lindbergh, Sarah Moon, Uwe Ommer, Terry Richardson, Herb Ritts, Mario Sorrenti, Bert Stern, Mario Testino, Bruce Weber.

Wie Marco Tronchetti Provera schreibt, ist die Geschichte des Pirelli-Kalenders auch die Geschichte der Marke Pirelli. Ins Leben gerufen haben den Kalender Modefotografen, die zur Weltelite zählen und das geschah lt. Philippe Daverio  in London.

 co: Dal Calandario PIRELLI
1972 di Sarah Moon
Das Besondere am Pirelli-Kalender ist, dass er den Zeitgeist wiedergibt und seiner Entwicklung "Welle um Welle" folgte. Nach einem halben Jahrhundert erweist sich der Kalender als bemerkenswertes Dokument der Kulturanthropologie. Dabei offenbaren ein Spiel von Ästhetiken und Visionen wechselnde Stimmungen.

Heute studiert man den Kalender als ästhetische Publikation, als ein Kunstobjekt und als ein anthropologisches Zeugnis einer ganzen Ära.

 co: Dal Calandario PIRELLI
1987 di Terence Donovan
Im Buch hat man im Anschluss an die umfangreiche Bilderwelt Gelegenheit,  sich in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch oder Spanisch in den erläuternden Text zu vertiefen und mehr über die Fotografen in den einzelnen Jahrzehnten zu erfahren.

Die Bilderwelten mit den schönen Frauen sind teilweise Schwarz-Weiß und teilweise farbig und beginnen im Jahre 1963.  Besagte Aufnahmen von Terence Donovan  aus jenem Jahr zeigen elegante Damen aus aller Welt, gut gekleidet, zeigen kultivierte  Frauen, denen man mit viel Respekt begegnet.

1964 dann verändert sich das Frauenbild, ein wenig Haut kommt ins Spiel und  die Haltung  wird immer selbstbewusster. Traumhaft sind die Fotos, die Francis Giacobetti 1971 auf Jamaica realisierte. Es sind kunstvolle,  hoch erotische und dabei poetische Bilder, die zum Träumen anregen. Hier werden Stimmungen eingefangen, die unvergesslich sind.

  co: Dal Calandario PIRELLI
1990 di Arthur Elgort
1972 hat Sarah Moon in Paris Fotos gemacht, die an Romantik kaum zu überbieten sind. Schemenhaft erscheinen Frauen, die ebenso gut in den 1920er Jahren gelebt hätten haben können. Solche Fotos kann nur eine Frau machen, die einen Sinn für romantische Schönheit hat.

Es ist unmöglich, über alle Bilder oder Fotografen im Rahmen der Rezension etwas zu schreiben. Nicht alles, was man sieht,  fasziniert natürlich gleichermaßen. Terence Donovan, der 1963 die ersten Bilder für Pirelli machte,  wartet 1987 mit sagenhaft schönen Frauenbildern auf, unter diesen Fotos von Naomi Campell, Waris Dirie und Ione Brows, wobei Waris Dirie eine faszinierende Unnahbarkeit ausstrahlt.

 co: Dal Calandario PIRELLI
2005 di Patrick Demarchelier
Frauen, die an antike Statuen erinnern, hat Joyce Tenneson 1989 aufgenommen und nur ein Jahr später lässt Arthur Elgort seine Pirelli-Modelle zu antiken Sportlerinnen werden. Nacktheit wirkt stets natürlich, nie provozierend, stets einfach nur schön.

Herb Ritts fotografiert namhafte Modelle 1994 auf den Bahamas. Dabei erscheinen die nackten Rundungen Cindy Crawfords erotisch sehr überzeugend, doch was ist schön?

Peter Lindberghs Schwarz-Weiß-Aufnahmen von 1996 sind es, und Annie Leibovitz versteht es auf eine höchst bemerkenswert eigene Art der Schönheit von Körpern  zu huldigen.

Fasziniert bin ich von den Aufnahmen Karl Lagerfelds aus dem Jahre 2011. Er hat sich der griechischen Mythologie bedient, dabei ist seine Aphrodite, Lara Stone, an Schönheit kaum zu überbieten, fantastisch auch "Narziss und die Nymphe Echo"

 co: Dal Calandario PIRELLI
2011 di Karl Lagerfeld
Die Bilder von Helmuth Newton  sind etwas ganz Besonderes. An dessen Aufnahmen kann man sich nicht satt sehen, weil sie alles besitzen: Ästhetik, Erotik, Distanz, Bewegung, Leben und weil sie stets eine Geschichte erzählen…

Der Fotoband ist ein Hochgenuss für alle, die sich hochwertiger Aufnahmen von schönen Frauen erfreuen können und sich bewusst werden möchten, dass schöne Frauen Kunstwerke der Natur sind, die man in erster Linie bewundern sollte, aber niemals als Eigentum begreifen darf.

Sehr empfehlenswert

Helga König

TASCHEN Pirelli. Der Kalender. 50 Jahre und mehr
Philippe Daverio
Hardcover, 576 Seiten
€ 49,99
Auch erhältlich als großformatige Collector’s Edition mit 2 Ausklapptafeln (limitiert auf 1000 Exemplare).

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zu TASCHEN und können das Buch bestellen. Sie können es aber auch direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern. http://www.taschen.com/pages/de/catalogue/photography/all/05791/facts.pirelli_der_kalender_50_jahre_und_mehr.htm

Rezension Simply Beauty- Bert Verwelius - te Neues

Der niederländische Fotokünstler 'Bert_Verwelius ist hauptberuflich Geschäftsführer einer Baufirma. Heute 62 jährig, begann er im Alter von 14 Jahren zu fotografieren, hatte ein Jahr später bereits eine Dunkelkammer, um seine Fotos selbst entwickeln zu können und zeigt in diesem Bildband nicht nur, dass er das Metier perfekt beherrscht, sondern dass er auch wirklich versteht, wodurch sich Schönheit auszeichnet. Dieser darf man ihr Geheimnis nicht entreißen, wenn sie als solche weiterhin bestaunt werden soll.

Er dokumentiert in seinem Werk die weibliche Natürlichkeit und Schönheit in all ihren Facetten. Die Erotik, die dieser Bilderwelt entströmt, ist niemals aufdringlich und die Art wie dieser Fotograf sich den Frauen nähert, zeigt, dass er sie nicht als Objekte, sondern als Subjekte begreift, denen er viel Achtung entgegenbringt.

Ästhetik ist für ihn essentiell, aber er ist auch ein Geschichtenerzähler, der die Fantasie der Betrachter anregt, ohne sie mit Pornographie zu langweilen. Nackt oder nur spärlich bekleidet, erlebt man seine Fotomodelle teilweise in der freien Natur. Sie wirken dort fast entrückt, gänzlich uneitel, beinahe wie Schönheiten, die keinen Spiegel kennen.

Verwelius, der in Schwarz-Weiß und in Farbe fotografiert, scheint ein Faible für schöne Augen zu haben, was darauf hinweist, dass er sich mit der Seele seiner Modelle befasst. Er weiß genau, welche Frau er kokett zeigen kann und welche eher zurückhaltend. Keine der Frauen fordert er auf anders zu sein, als sie tatsächlich  ist. Er beschützt sie in ihrem Wesen und zerlegt dieses nicht.

Die schönen Körper sind frei von Silikon und Botox und wirken dadurch unnahbar.  Mitunter verwendet Verwelius eine Technik, die die Bilder als Schattenrisse erscheinen lassen. Ein wunderbar natürliches Bild, das sich über zwei Seiten erstreckt, visualisiert zwei nackte Joggerinnen, die fröhlich am Meer entlang laufen. Dieses Bild dokumentiert, dass Nacktheit auch Freiheit sein kann.

Irgendwann schließlich sieht man einen alternden Harlekin, umgeben von drei Frauen in schwarzen Dessous. Er lächelt versonnen und altersweise und nähert sich ihnen als Mann ohne sexuelle Absichten.

Für das Kopfkino männlicher Bildbetrachter wartet der Anblick des Beginns einer lesbischen Orgie darauf,  goutiert zu werden. Die entblößten Schönen genießen Dom Pérignon und Petrus. All das erschreckt den Harlekin, der die Situation nicht verhindern kann...

Plötzlich dann ein anderes Foto..., junge Frauen und viel zu alte, aber offenbar betuchte Männer zeigen, was  Käuflichkeit ist, die aus schönen Frauen, weil sie ihr Geheimnis preisgeben, leere Hüllen macht.

Versöhnt wird man mit einer Fülle ihr Geheimnis bewahrt habenden Schönheiten, deren Augen voller Sehnsucht sind.

Das Motiv der Frauenliebe, das Männer immer wieder fasziniert und gleichzeitig ängstigt, findet sich nicht selten in diesem Werk. Die wenigen Männer in "Simply Beauty" sind bereits ziemlich betagt und vermutlich schon lange impotent. Sie alle sind letztlich zu Harlekins degradiert, selbst jene, die mit Dollars winken.

Mit schönen Frauen spielt man nicht, man bewundert sie als Meisterwerke der Natur.

Das ist offensichtlich die Botschaft  von  Bert Verwelius an seine Geschlechtsgenossen. Sein Buch lädt ein, diese interessante Tätigkeit voller Freude zu erlernen.

Die Arbeit mit verschiedenen Lichtquellen weiß Verwelius wirklich kunstvoll einzusetzen. Wie te Neues seine Leser wissen lässt, kümmert sich der Fotograf um alles selbst, plant, castet Models, dekoriert das Set und sorgt für das perfekte Licht.  Danach entwickelt er die Fotos und bearbeitet sie selbst, auch diese Prozesse erlernte er im Unterricht bei renommierten Fotogurus. 

Ein großartiger Fotoband, der  Schönheit  jenseits von Käuflichkeit präsentiert.

Sehr empfehlenswert.

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zu te Neues und können das Buch dort bestellen.http://www.teneues.com/shop-de/simply-beauty-bv.html. Sie können es aber auch bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.


GEOkompakt- Der Trieb, der uns zusammenführt - SEX – Wie verborgene Kräfte unser Verlangen steuern- Nr. 43

Das vorliegende GEO-Magazin ist nach dem Prolog mit dem Titel "Die Sehnsucht nach dem anderen" in vier große Bereiche gegliedert: 

Wie Forscher unser Verlangen ergründen 

Wie das Internet unser Sexleben verändert 

Wie vielfältig unsere sexuellen Neigungen sind 

Wie eine erfüllende Partnerschaft gelingt. 

Im Prolog werden in die Gesamtthematik einstimmende Bilder gezeigt und erste Textinformationen zu Begriffen wie Berührung, Erregung, Schmerz, Bindung, Ekstase, Geborgenheit, Drang und Erfüllung erteilt. 

17 Sachbeiträge unterschiedlicher Fachleute warten auf den Leser. Dabei beginnt Geokompakt zeitgemäß mit einem Beitrag aus dem 2. Bereich. Der Titel lautet: "Online-Sex- Der Sog der digitalen Versuchung“. 

Gefragt wird, auf welche Weise Internet-Pornografie und Cybersex unser Beziehungsleben verändert und ob virtuelle Verlockungen eine Gefahr oder aber eine Bereicherung für uns darstellen? Männer mögen lt. Untersuchungen lieber Bilder von nackten Körpern und Frauen eher erotische Geschichten, so die Untersuchungsergebnisse. 

Die Motive der amateurhaften Sexauftritte im Internet werden beleuchtet und es kommt zur Sprache, dass in entsprechenden Chats, viele Sexwünsche erst einmal generiert werden. Es werden Fragen beantwortet wie etwa, ob der Konsum von Online-Pornos süchtig mache und es wird in einem anderen Beitrag dann die Kunst des Kennenlernens thematisiert. 

Trifft man auf potentielle Sexpartner, folgt unser Verhalten angeborenen Mustern. Wie diese ausschauen, wird genau erläutert. Zur Sprache gebracht wird, welche Attraktivitäts-Merkmale auf Männer anziehend wirken, aber auch was Frauen an Männern reizvoll finden und man wird ausführlich mit dem Wesen der Lust vertraut gemacht. 

Wissenswertes liest man zu visuellen Reizen, über Hormone, Fantasien und Düfte und hat Gelegenheit in einem Interview von Prof. Dr. Aglaja Stirn  mehr über die Vielfalt sexueller Wunschbilder zu erfahren. Auch über Homosexualität und Transsexualität wird man aufgeklärt. Hierzulande bekennen sich übrigens rund 3% aller Männer als schwul. Wenn man sich den Medienhype um Schwule vor Augen führt, ist man eher verwundert. Ich bin jedenfalls mittlerweile von 10-15% bekennender schwuler Männer ausgegangen. So wird die Wahrnehmung offenbar manipuliert.

Onlinedating ist ein weiteres Thema und zudem die Eifersucht. Dabei scheint es so zu sein, dass Ablehnung in jungen Jahren eine eifersüchtige Persönlichkeit hervorbringen. Verlustängste im Babyalter und Furcht die Aufmerksamkeit zu verlieren, ziehen sich durch das gesamte Leben eifersüchtiger Menschen. Übrigens zählt Kränkung über eine echte oder vermeintliche Untreue eines geliebten Menschen zu den häufigsten Motiven für Mord. Es soll Männer geben, die einen Bewegungsmelder ans Bett ihrer Frau einbauen und dazu noch Spionagesoftware in ihrem Computer installieren (S.96). 

Ein Forschungsbericht über Orgasmus verdeutlicht, dass Erregung in vier Phasen verläuft. Es wird nicht nur zur Sprache gebracht, was den Orgasmus auslöst, sondern wo im Hirn das Hochgefühl entsteht. 

In einem Interview zum Thema Gewalt und Missbrauch erfährt man, dass bei nicht therapierten Vergewaltigern die Rückfallquote bei 40 bis 60% liegen. Keine gute Botschaft also. 

Verhütung bleibt auch nicht ausgespart und es wird u.a. der Frage nachgegangen, ob die Substanzen der Pille die Partnerwahl beeinflussen. 

Sogar Sex im Alter ist ein Thema. Das Potential für sexuelle Begegnungen bleibt bei Mann und Frau lange erhalten. Die Fortpflanzungsfähigkeit hat demnach nichts mit dem sexuellen Interesse zu tun. 

Unmöglich hier im Rahmen der Rezension auf all die komplexen Inhalte einzugehen. Wer einen Überblick über Wissen zum Thema Sex im Hier und Jetzt haben möchte, ist mit der neuen Geo-Kompakt gut beraten. 

Empfehlenswert

Helga König
Hier können Sie das Heft ordern: http://shop.geo.de/einzelhefte/geokompakt

Rezension: New Erotic Photography- Desire- Prestel

Der französische Herausgeber Patrick Remy bietet in diesem Band einen umfassenden Überblick über die erotische Fotografie am Beginn des 21. Jahrhunderts.

In seinem Essay geht er der Frage nach, welche Möglichkeiten die erotische Fotografie hat, jenseits der im Netz inflationär dargebotenen Pornografie aller Spielarten. Die von Patrick Remy ausgewählten 30 internationalen Fotografen stehen größtenteils am Beginn ihrer Karrieren und werden mit nicht wenigen Werken und kurzen Lebensbeschreibungen in englischer Sprache vorgestellt. 

Es ist einer der ungewöhnlichsten Bildbände des Genres, den ich bislang in den Händen hatte. Äußerst natürliche Momentaufnahmen junger Frauen, die nicht Diva sein wollen, vielleicht für den Freund posieren in der Freizeit, mehr aber nicht. So scheint es jedenfalls. 

Schwarz- Weiß-Aufnahmen wechseln mit bunten Bildern und ich rätsele, weshalb im Grunde nur wenige Aufnahmen professionell wirken. Was ist mit diesen Frauen? Was irritiert an ihren Körpern trotz aller Schlankheit und Jugend? Vielleicht sind es die amateurhaften Posen. 

Nicht so bei Tiane Dian na Champassak. Diese Arbeiten zeugen von großer ästhetischer Sensibilität . 

Generell wird Zeitgeist  hier im Buch wohl eher  nicht abgelichtet. Die Fotos wirken mehr wie Momentaufnahmen der frühen 1970er Jahre, erfrischend amateurhaft in der Pose, alles sehr schräg.

Die Unterwäsche, die den Namen Reizwäsche nicht verdient und die spießigen Tapetenmuster sind gewöhnungsbedürftig. Erotisch? Alles entscheiden die Augen des Betrachters. 

Henrik Puriennes Bilder auf Seite 269, 270, 271, 279, auch David Bellemeres Foto auf S. 191 und S. 187 sind sehr gut,   hingegen Thomas Hausers Fotos… Du meine Güte… Ich weiß nicht, was soll es bedeuten…?“ Versuche, denen noch viele folgen müssen. 

Trotz allem nicht uninteressant. Erotik zu Beginn  des 21. Jahrhunderts. Die Zeiten ändern sich und mit ihnen der Betrachtungswinkel.

Es wird spannend werden, wie diese  jungen Fotografen sich weiter entwicklen.

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Prestel-Verlag und können das Buch bestellen. Sie können es jedoch auch direkt bei Ihrem Buchhändler ordern.  http://www.randomhouse.de/Buch/Desire-New-Erotic-Photography/Patrick-Remy/e423262.rhd

Rezension: Angels- Russell James- teNeues

Es ist nicht der erste Fotoband des Starfotografen Russell James, den ich rezensiere, aber jedes Mal freue ich mich riesig, wenn ich eine neue Publikation von ihm in den Händen halten und mich alsdann der wundervollen Aufnahmen erfreuen darf. 

Keiner der mir bekannten Fotografen ist in der Lage, Aktfotos von Frauen auf so hohem Niveau zu realisieren, das selbst eingefleischte Feministinnen eigentlich einfach nur hingerissen sein müssten, weil die Aufnahmen in ihrer Gesamtheit eine Ode an die Schönheit von Frauen darstellen.  Russell James ist ein Troubadour.

teNeues lässt seine Leser wissen: "Russell James’ Fotografien des weiblichen Körpers sind zu Ikonen der Schönheit und Sinnlichkeit geworden, wie es sie in der Populärkultur kein zweites Mal gibt. Zu den Modellen, die vor seiner Kamera standen, gehören viele der schönsten Frauen der Welt – mit so berühmten Namen wie Gisele Bündchen, Adriana Lima, Rihanna und Alessandra Ambrosio, um nur einige zu nennen. Dieser umfassende Bildband präsentiert einen privaten und nie zuvor gezeigten Blick auf James’ intimste Porträtsitzungen. Seine Fotografien, die geschmackvoll bis ins kleinste Detail sind, fangen die individuellen und verführerischen Reize jeder einzelnen dieser atemberaubenden Frauen ein, von denen er viele während seiner 15 Jahre als Fotograf für Victoria’s Secret kennengelernt hat. Mit seinem zutiefst persönlichen Ansatz stellt James die Verbindung zwischen Verspieltheit und Sinnlichkeit her, während innovative Arrangements und technische Perfektion künstlerische Resultate auf allerhöchstem Niveau garantieren. Lassen Sie sich entführen auf eine voyeuristische Reise in die Welt der feinsinnigen Provokation – die Welt von Russell James.“ 

Alle Modelle im vorliegenden Buch  haben  bezaubernde Körper. Russell  James setzt diese subtil erotisch in Szene. Im Index erfährt man, wer auf den Fotos jeweils zu sehen ist und wann die einzelnen Aufnahmen entstanden sind. 

Zunächst lernt man das sinnliche Gesicht von Abbey Lee Kershwa kennen und schließlich auch ihren wohlgeformten Busen auf dessen Brustwarze zwei Ohrstecker den Blick auf sich ziehen,

Martha Hunt hat eine Traumfigur, sehr ästhetisch, in die man sich gerne länger vertieft, weil dieser Körper einer antiken Statue gleicht. 

Russell James spielt dezent mit Männerfantasien, indem er nackte Frauen beim angedeuteten lesbischen Liebesspiel zeigt. Schönheiten mit langen Haaren und Wildkatzenblick lassen innehalten, weil deren Gesichtsausdruck erahnen lässt, was sie - für den Betrachter nicht sichtbar- gerade entzückt.

Die Erotik, die allen Fotos innewohnt,  ist stets sehr dezent präsentiert. Häufig sind es nur die Blicke, die Lust visualisieren oder es ist  eine bestimmte Haltung des Körpers, der das Kopfkinos des Betrachters in Gang setzt. Fast alle Bilder erscheinen wie unter einem Schleier entstanden. Dabei drücken die abgelichteten  weiblichen Wesen Sanftheit und Wildes zugleich aus. 

Russell James ist ein Frauenmann, der einen besonderen Zugang zu seinen Modellen hat. Er schafft es, sie zu erotisieren. Man spürt, dass alle Frauen ihm ihr ganz persönliches Geheimnis preisgeben wollen, sich ihm fotografisch gewissermaßen hingeben.

Eine wunderschöne Frau ist Adriana Lima. Russell James hat sie 2007, aber auch 2013 fotografiert. Heute ist Adriana schöner denn je. Eine sinnliche Frau. Sehr gut fotografiert. 

Beeindruckt bin ich von einer Porträtaufnahme, die Yasmin Brunet zeigt, eine Frau mit dem gewissen Etwas, eine Lilith, die sich dem Fotografen nicht sogleich  hingibt, sondern ihn verführerisch lockt. 

Die schöne Doutzen Kroes wirkt sonderbarerweise so als habe sie einen Rollkragenpulover und Jeans an, obschon sie nackt in die Kamera blickt. Sehr amüsant.

Ich möchte nicht alle Bilder hier kommentieren, sondern suche nach der Frau, die sich durch den Blick des Fotografen am intensivsten erotisieren lässt. In Karolina Kurkova meine ich sie gefunden zu haben. Russell James hat sie für die Ewigkeit aufgenommen. Sie zählt zu den schönsten Frauen, die ich auf Fotos je gesehen habe, wunderbar inszeniert von diesem Meisterfotografen. 

Russell James liebt die Frauen und sie lieben ihn, denn sie wissen, dass er sie fotografisch erkennt und ihr Geheimnis lüftet, um es sogleich wieder vor den Augen der Öffentlichkeit zu verschleiern. Das macht ihn zum Komplizen aller schönen Frauen.

Was den Betrachtern bleibt, ist ein Erahnen des Geheimnisses, mehr aber  nicht und natürlich wundervolle  Bilder. Erotik pur.

Sehr empfehlenswert. 

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum te Neues Verlag und können das Buch bestellen.http://www.teneues.com/shop-de/buecher/neue-produkte/angels.html. Sie können es aber auch direkt  bei Ihrem Buchhändler vor Ort bestellen. 

Rezension: The Beauty Book- Kenneth Willardt teNeues

Dieser traumhaft schöne Bildband, der von Kenneth Willardt inszeniert worden ist, beginnt mit einem Vorwort in englischer, deutscher und französischer Sprache von Sciascia Gamcaccini. Die Moderedakteurin weiß, dass erst wahrhaftige Schönheit zeitlos ist.  Dabei spielten Alter, Makel und Grenzen keine Rolle.  Genau dies verdeutlicht Willardt im vorliegenden Bildband, der bereits wegen dieser  wenigen Worte neugierig macht, aber das Interesse wird noch gesteigert, nachdem man das Interview von Alessandra Steinherr mit dem Künstler gelesen hat. 

Hier erfährt man u.a., dass Willardts ästhetische Herangehensweise beim Fotografieren durch Irving Penn, Richard Avedon und Helmut Newton geprägt worden ist. 

Für Willardt ist ähnlich wie für Gamcaccini Schönheit zeitlos. Deshalb auch ist sie es, die Ausgangspunkt von allem darstellt, was er macht. Nicht unwichtig, der Akt ist für ihn die reinste Form der Porträtfotografie.

Der Fotograf antwortet klug auf Fragen wie etwa, was ein gutes Bild ausmache und woher eigentlich seine Ideen kommen, aber auch auf die Frage, welche Gefühle er mit seinen Bildern bei Menschen wecken möchte. Kenneth Willardt überlässt es dem Betrachter, sich eine Meinung zu bilden. Sehr sympathisch.

Der Reigen beginnt mit Claudia Schiffer.  Ein witziges Foto, denn sie hat einen Ohrclip im Mund, immerhin ein dicker Smaragd mit Diamanten. Da muss man schon sehr schön sein, wenn der Blick nicht zuerst an dem Kleinod haften bleibt. 

Schöner noch allerdings erscheint Milla Jovovich, im zarten Gewand. Sie zeigt ihre schönen Beine und fasziniert durch ihr hocherotisches Gesicht. Man hält inne, blättert weiter und entdeckt neben einigen Männern, die  nur am Rande beeindrucken, immer wieder schöne,  oft nackte Frauen, unter ihnen Barbara Di Creddo, auf einer zweisitzigen Couch unbekleidet liegend, fast alles verbergend und gerade deshalb hocherotisch und sehr schön. 

Man nimmt Frauen mit und ohne Kurven wahr, sinnlich und geheimnisvoll und bei allem dokumentierend, dass es doch die Augen sind, die wirklich überzeugende  Schönheit  erst zum Leben erwecken. 

Wann ist eine Frau zeitlos schön? Kate Potter wird es sein und Jane Fonda ist es eindeutig, beide von Willardt abgelichtet.  Zeitlose Schönheit bedingt eine schöne Seele, die von uns Reinheit bis ins hohe Alter abverlangt. Schon bei jungen Frauen kann man erkennen, ob sie die Chance in sich tragen, zeitlos schön zu sein. Nicht alle jungen, schönen Frauen im Buch werden die Chance nutzen, obschon sie diese erkennbar in sich tragen, denn zeitlose Schönheit fordert  ihren Tribut und dieser heißt Unverkäuflichkeit. 

Interactive Book und App ca. 304 Seiten, einschließlich 1 Altarfalz Hardcover 
ca. 170 Farb- und Schwarz-Weiß-Fotografien 
Texte Englisch, Deutsch und Französisch 

Sehr empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Verlag und können das Buch bestellen.
http://www.teneues.com/shop-de/buecher/neue-produkte/the-beauty-book.html
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Rezension: Glorious - Frank de Mulder

Die Aktfotos von Frank de Mulder in diesem Buch sprechen eine deutliche Sprache. Die Frau von heute hat sich von Männern gewissermaßen abgewandt. Fortan liebt sie nur noch sich selbst und andere Frauen und das auch in körperlicher Hinsicht. Schwierige Zeiten brechen nun für die Herren der Schöpfung an. Die Zukunft wird gewiss nicht von allen rosig Rosa gesehen. Dies ist die Vorabbotschaft, die ich beim ersten Blättern den schönen Aufnahmen dem Fotoband entnehmen durfte.

Gewiss werden die erotischen Bilder auch dem ein oder anderen Adam gefallen und dessen Sexualfantasien im Hinblick auf Frauen vielleicht ein letztes Mal anregen, bevor er bis zum Abwinken zu sublimieren beginnt oder sich frustriert seinesgleichen zuwendet.

 Einige Bildbände des belgischen Fotografen, dessen Arbeiten ich sehr schätze, habe ich bereits rezensiert. Da ich mir mit viel Vergnügen erotische Aufnahmen, sofern sie ästhetisch sind, von meinen Geschlechtsgenossinnen anschaue und auch sehr gerne über das, was es zu sehen gibt, berichte, möchte ich sogleich mit den Bildbeschreibungen beginnen.

Frank de Mulder teilt in seinem Vorwort zu "Glorious" mit, dass er bereits 25 Jahre als Fotograf arbeitet und sein neues Buch als "Ode an die Frau" begreift. Sein Bestreben sei es, seine erotischen Bilder immer ausdrucksstarker und gewagter zu machen. Seine Hoffnung ist, dass die Fotos den Betrachter inspirieren und den Blick auf die Welt erweitern.

Was gibt es zu sehen?

Zunächst drei schöne Frauen in einem möglicherweise italienischen Palazzo. Der Murano-Leuchter und das Deckengemälde lassen mich dies vermuten. Im Vordergrund sieht man eine blonde Schönheit, bekleidet mit schwarzen Dessous, Nylons, hochhackigen Schuhen, einem kostbaren Halsband und einem hochwertigen Handgelenkschmuck. Ihre Augen sind mit einem schwarzen Spitzenstrumpfband verbunden, dabei lehnt sie an einer Marmorsäule. Sie schickt sich an, das rechte BH-Körbchen über ihre nackte Brust zu ziehen, nachdem sich offenbar die schwarzhaarige Schöne- diese trägt übrigens keinen BH - mit ihrer Zofe (in obligatorischer Kleidung) von ihrem blonden Lustobjekt abgewandt hat und in ihre Gemächer zurückzieht. Natürlich überlegt der fantasievolle Betrachter, was sich Minuten zuvor an dieser Säule zugetragen haben mag.

Es folgen weitere Bilder, in denen Damen in schwarzen Dessous, die Fantasie des Betrachters anregen. Wobei die Blicke der erotisierten Frauen keineswegs denen gleichen, die zwischen Mann und Frau im erotisierten Zustand ausgetauscht werden. Sie sind hingebungsvoller.

Eines der Bilder nennt Frank de Mulder "Lovehotel". Über seine diesbezügliche fotografische Peepshow berichtet er im Rahmen eines Interviews. Besagte Aufnahmen, die man dem Bild "Lovehotel" entnehmen kann, sind tatsächlich sehr gewagt und werden von mir deshalb nicht beschrieben, weil die Beschreibung möglicherweise pornografisch gedeutet werden könnte.

Immer wieder erlebt man im weiteren Verlauf des Buches sich küssende Frauen in eindeutig erotischer Pose, immer nur mit zarten Dessous bekleidet, offensichtlich stets keinen Mann vermissend. Die Damen sind sich selbst genug. Meine Betrachtungsergebnisse zu Beginn der Rezension sind also nicht aus der Luft geholt, sondern präzise Bildanalysen.

Ganz zauberhaft und vortrefflich fotografiert ist eine Brünette, die nur eine apricotfarbene Korsage trägt. Doch die Farbe ihrer Bekleidung ist eine Ausnahme, zumeist tragen die Frauen schwarze Dessous und nicht selten geht es um die lesbische Liebe.

Frauen mit einem Sinn für schöne Dessous kommen hier ebenso auf ihre Kosten, wie Frauen, die sich des Anblicks schöner, nur spärlich bekleideter Geschlechtsgenossinnen erfreuen können. Männer werden sich beim Studium dieser Traumfrauen ein wenig überflüssig fühlen, gewiss ins Grübeln kommen und sich nicht selten die Frage stellen: "Was hat sie, was ich nicht habe?" Ich verrate es Ihnen: Einen formvollendeten Körper, dazu schöne Dessous und Highheels. :-))

Ein schöner Bildband. Sehr ästhetisch. Raffinierte Aufnahmen überaus attraktiver, viel Sinnlichkeit ausstrahlender Frauen.

Empfehlenswert.

Helga König

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Glorious

Rezensionen: Diamonds & Pearls - Marc Lagrange

Dieser Bildband zeigt traumhafte Fotos des belgischen Akt-Fotografen Marc Lagrange. Selten habe ich erotische Frauenbilder gesehen, die sich mit meinem Geschmacksempfinden so sehr decken. Mich wundert es nicht, dass Lagrange binnen kurzer Zeit bereits zu einem der originellsten und talentiertesten Aktfotografen weltweit avancierte, denn er versteht es, wie kaum ein anderer die subtile Erotik einer Frau einzufangen, wo andere sich mit bloßen Sex zufrieden geben. Es ist die Sinnlichkeit, die seine Bilderwelten so unnachahmlich erscheinen lässt und der Mix aus Romantik und Freizügigkeit, der die Protagonistinnen dieses Fotokünstlers zu unnahbaren, aber dennoch aufreizenden Göttinnen stilisieren.


 Bedenkt man, dass Langrange aus der Diamantenmetropole Antwerpen stammt, so begreift man sofort seine Lust, die nackte Haut der Fotomodelle mir wertvollen Pretiosen zu schmücken. Der Fotokritiker Manfred Zollner, der das Vorwort verfasst hat, deutet Diamanten und Perlen als schimmernde Symbole für "luxuriöse Liebe und lieben Luxus". Nach seinem Dafürhalten inszeniert Lagrange in seinen Bilderwelten "Sehnsuchtsorte der Verführung und Abenteuerplätze der Libido im eleganten Dekor vergangener Epochen".


Zollner lässt den Leser wissen, dass Lagrange mit einer Stylistin verheiratet ist und seine Welt (vielleicht deshalb?) in erdigen Farbtönen, mit einer bestimmten Textur konstruiert, wodurch die Bildinhalte fast greifbar erscheinen. Ich möchte an dieser Stelle nicht vollständig die Fotointerpretationen aus dem Vorwort wiedergeben, nur resümierend festhalten, dass ich generell zustimme.
Alle Frauen haben etwas Geheimnisvolles, haben schöne und dabei sinnliche Augen und ziehen allein schon deshalb den Betrachter an. Geschmückt mit Perlen, Diamanten und anderen Pretiosen, wirkt selbst nackte Haut nicht mehr nackt, sondern auf interessante Weise verhüllt.


Frauen mit sehr guten Maßen sind nicht nur nackt, sondern auch in Spitzendessous zu sehen. Einige warten auf ihren Liebhaber, andere sieht man in wohl eher lesbischer Pose. Alle erinnern daran, dass diese Traumwelten eindeutig erotischer Natur sind. Nackte Frauen mit Augenbinden oder solche mit entblößtem Busen scheinen etwas zu versprechen. Dabei wird nicht selten auf subtile Weise eine angstlustvolle Männerphantasie bedient und zwar die des Verlustes seines Objektes der Begierde an eine lesbische Frau.

Viele schöne Frauen in diesem Buch suggerieren, dass sie eher Frauen zugetan und insofern für Männer niemals erreichbar sind. Nur eine junge Frau, die gemeinsam mit einem abgetakelten, alten Lover mehrfach abgelichtet worden ist, wirkt sehr gewöhnlich. Lesbische Frauen hätten an ihr vermutlich kein Interesse.


Jedes Bild erzählt eine Geschichte und die Botschaft des Buches heißt: Je weniger käuflich eine Frau ist, umso mehr innere Schönheit strahlt sie aus, umso mehr wird sie von unsichtbaren Juwelen und Diamanten geschmückt, die nur ein wirklich guter Fotograf wie Marc Lagrange visualisieren kann und nur wirklich feinfühlige Betrachter in ihrer Strahlkraft wahrzunehmen vermögen.

 Empfehlenswert.
  
Bildnachweise: © Diamonds & Pearls by Marc Lagrange, Château Lagrange, 2006, published by teNeues, € 79.90, -www.teneues.com. Photo © 2013 Marc Lagrange. All rights reserved. © Diamonds & Pearls by Marc Lagrange, Erotic Lady, 2012,published by teNeues, - www.teneues.com. Photo © 2013 Marc Lagrange. All rights reserved © Diamonds & Pearls by Marc Lagrange, Millionaire Woman, 2009, published by teNeues,  -www.teneues.com. Photo © 2013 Marc Lagrange. All rights reserved © Diamonds & Pearls by Marc Lagrange, Millionaire Woman, 2009, published by teNeues, -www.teneues.com. Photo © 2013 Marc Lagrange. All rights reserved

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